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Das Geld liegt auf der Strasse

Während des Sommers sind in Chur vermehrt Bettler und Strassenmusiker anzutreffen. Doch während das Betteln in Chur verboten ist, dürfen Strassenkünstler für Geld auftreten – sofern sie eine Bewilligung haben.

Patrick
Kuoni
19.07.17 - 08:15 Uhr
Leben & Freizeit
Bettler betteln Bahnhof Chur SBB Themenbild Geld
Betteln wird in der Community gerade heiss diskutiert.
OLIVIA ITEM

Ein Mann erbettelt sich in den Bahnhöfen Landquart und Chur immer wieder mit herzzerreissenden Geschichten Geld für ein Bahnbillett. Doch wer dem jungen Mann Geld gibt, der sieht dieses nie wieder.

Nur die Spitze des Eisberges

Besagter Bettler war gestern auch ein Thema in der Online-Community der «Südostschweiz». Und wie es scheint, ist dieser Mann bei Weitem nicht der einzige Bettler, welcher im Umfeld des Churer Bahnhofs für Unmut sorgt. So berichtet eine Leserin, welche im Churer Bahnhof arbeitet, dass dieser junge Mann noch der netteste Bettler sei, da er die Passanten nur anspreche und um Geld frage, sie aber bei ablehnender Haltung in Ruhe lasse. «Ein anderer Mann hingegen läuft einem durch den ganzen Bahnhof nach und wird auch schon einmal grantig.»

Ähnliche Erfahrungen hat eine weitere Leserin gemacht, die einem nach Geld bettelnden Mann freundlich eine Absage erteilte und weiterlief, worauf dieser anfing, sie anzuschnauzen und zu beleidigen.

Unfreundliche oder aggressive Bettler sind auch der Churer Stadtpolizei bekannt. So kommt es gemäss Roland Hemmi, dem stellvertretenden Kommandanten der Stadtpolizei Chur, immer wieder vor, dass aggressive Rosenverkäufer in der Churer Innenstadt unterwegs sind. Ausserdem gebe es auch Bettler, die Passanten um eine Spende für eine Übernachtung in der Notschlafstelle des Vereins Überlebenshilfe bitten. «Dies sind aber zum Teil auch Drogenabhängige, welche sich ihre Sucht finanzieren wollen», so Hemmi.

Von einem Bettlerproblem könne man aber in der Innenstadt trotzdem nicht sprechen, da keine Häufung der Reklamationen aus der Bevölkerung festzustellen sei. Falls aber Anrufe über solche Bettler bei der Stadtpolizei eingingen, rücken diese aus und es kommt zu Sanktionierungen.

Strassenkunst erlaubt

Reklamationen erhält die Churer Stadtpolizei laut Hemmi auch immer wieder wegen Strassenkünstlern. Anders als Bettler spielen diese allerdings teilweise völlig legal in der Churer Innenstadt. Um nicht von der Stadtpolizei weggewiesen zu werden, gilt es aber einiges zu beachten, wie ein Blick ins Churer Polizeigesetz zeigt.

Hier geht die Geschichte weiter:

Patrick Kuoni ist Redaktor bei Südostschweiz Print/Online. Er berichtet über Geschehnisse aus dem Kanton Graubünden. Der Schwerpunkt seiner Berichterstattung liegt auf den Themenbereichen Politik, Wirtschaft und Tourismus. Wenn er nicht an einer Geschichte schreibt, ist er als einer der Tagesverantwortlichen für die Zeitung «Südostschweiz» tätig. Patrick Kuoni ist in Igis (heutige Gemeinde Landquart) aufgewachsen und seit April 2018 fester Teil der Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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