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Hier die aktuelle Hofberichterstattung

Liebe Leserinnen und Leser, Sie können aufatmen: Rihanna geht es soweit gut – sie erholt sich langsam vom Schock – bald ist sie wieder ganz die Alte.

Pierina
Hassler
08.06.17 - 06:48 Uhr
Leben & Freizeit
Das Rind Rihanna trägt vom Zusammenstoss eine Platzwunde.
Das Rind Rihanna trägt vom Zusammenstoss eine Platzwunde.
BILD OLIVIA ITEM

Wäre Rihanna Mensch statt Tier, sie hätte mehr Glück als Verstand gehabt. Doch Rihanna ist ein Rind, und weil wir nicht wissen, wie viel Verstand so ein Rind hat, erzählen wir einfach die Geschichte von ihrem grossen Glück. Um ein Haar wäre das Rindvieh nämlich bei einem Crash mit einer RhB-Lok umgekommen.

Aber von vorne mit der Hofberichterstattung über Rihannas Schicksal, welches sich erfreulicherweise zum Guten gewendet hat. Dies zeigt sich übrigens schon bei unserem Besuch an ihrem gesunden Appetit.

Und dann kam der Zug ...

Es passierte am Pfingstsamstag kurz vor Mittag auf dem Lindenhof in Grüsch. Rihanna war mit Canada, Haeven und anderen Kolleginnen und Kollegen auf der Weide vor dem Stall von Bauer und BDP-Grossrat Benno Niggli. «Unser Angestellter wollte das Vieh wie üblich über Mittag in den Stall treiben, dabei entwischte Rihanna», erinnert sich Niggli. «Sie übersprang zwei Zäune und rannte auf das Bahntrassee, und sie lief dann Richtung Schiers.»

Dann kam auch schon der Zug. Und krachte von hinten in unsere Rihanna. «Sie wurde quasi geschubst», präzisiert Niggli. Rihanna überschlug sich, blieb zwischen Zug und Zaun auf dem Rücken liegen. «Sie streckte alle viere in die Luft und konnte sich deshalb nicht mehr bewegen», sagt Nigg-li. «Wobei ich davon ausging, dass sie wenn nicht tot, so zumindest schwer verletzt war.» Aber doch nicht Rihanna. Die Schulter ist zwar geprellt, am Hintern hat sie Schürfungen, und am Kiefer klafft eine Platzwunde. Aber sie lebt. «Die Wunde musste mit vier Stichen genäht werden», erklärt Niggli. Zudem habe sie einen Schock erlitten. Nach der Versorgung durch den Tierarzt, der zufällig am Unfallort vorbei gekommen war, konnte das Rind in den Stall gebracht werden.

Knapp eine Woche nach dem Zusammenstoss hat Niggli frohe Kunde vom Krankenlager: Rihanna ist fast wieder die Alte. «Der Tierarzt hat sie kürzlich nochmals untersucht», sagt er. «Er hat sie für gesund erklärt.» Rihanna darf sich jetzt im Stall von den Strapazen er-holen. Danach gehts zum anderen Jungvieh auf die Alp hinauf.

Rihanna Superstar

Rihanna ist nicht das einzige Tier, welches schmerzhafte Bekanntschaft mit der RhB machte. «Durchschnittlich kommt es pro Jahr zu einer Kollision mit Vieh. Etwas mehr Unfälle ver- ursacht Wild», sagt RhB-Sprecherin Yvonne Dünser. «In den letzten fünf Jahren ereigneten sich pro Jahr rund 160 Kollisionen mit Rehen, Hirschen, Füchsen und Dachsen.»

Nicht zu vergessen sind Zusammenstösse mit Grossraubtieren: Anfang April 2016 wurde ein junger Bär zwischen Zernez und S-chanf frontal von einem Zug erfasst. Das Tier starb auf der Stelle. Im Mai 2012 wurde Bär M13 ebenfalls im Engadin von einem Zug erfasst. Kein Wunder, bei diesem Namen. Da klingt Rihanna schon etwas schöner. «Früher hiessen die Tiere Blüemli oder Rösli – aber unserer Familie gefallen modernere Namen besser», erklärt Bauer Niggli. «Rihanna heisst wie ein Superstar. Und das ist auch gut so.»

Mit dieser positiven Nachricht endet die Hofberichterstattung.

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