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Gerangel um immer weniger Schulabgänger

Die geburtenschwachen Jahrgänge bereiten der Bündner Wirtschaft Kopfzerbrechen. Denn ihnen fehlt qualifizierter Nachwuchs – trotz des weitherum als Erfolgsmodell gepriesenen dualen Berufsbildungssystems.

Südostschweiz
21.06.14 - 21:00 Uhr

Chur. – Um die duale Berufsbildung wird die Schweiz beneidet. Die Möglichkeit, über die praktische Berufsbildung oder den schulischen Weg in die Arbeits- und Erwachsenenwelt einzusteigen, ist in der Tat einzigartig. Eine positive Folge dieses Bildungssystems ist eine rekordtiefe Jugendarbeitslosigkeit.

Immer weniger Schulabgänger

Die duale Berufsbildung wird von Bündner Bildungsexperten zwar ebenfalls als Erfolgsmodell bezeichnet. Im Wirtschaftsmagazin «Puls» werden aber auch Grenzen aufgezeigt. Diese haben weniger mit dem Bildungssystem, als mit den nachrückenden geburtenschwachen Jahrgängen zu tun.

Die immer weniger werdenden Schulabgänger bereiten der Wirtschaft Sorgen, fehlt es dieser doch an Nachwuchs quer durch alle Branchen. Aber auch die Berufsbildungsinstitutionen sind gefordert. So sagt etwa Peter Andres, Direktor der Gewerblichen Berufsschule Chur, nur mit Qualität und neuen Angeboten könnten die sinkenden Schülerzahlen kompensiert werden. Aber auch die beste Schule könne nicht verhindern, dass es für das Gewerbe immer schwieriger werde, genügend Berufsnachwuchs zu finden.

Ein anderer Bildungsexperte warnt vor einer Verlagerung Richtung Studium; die zahlreichen privaten Mittelschulen im Kanton könnten versucht sein, die Schülerzahlen mit allen Mitteln zu halten – auf Kosten der Berufsbildung.

Kochen für Präsidenten und Könige

Die jüngste «Puls»-Ausgabe widmet sich nicht nur dem Thema duale Berufsbildung an sich, sondern zeigt auch auf, was die Resultate einer guten Ausbildung sind. So hat es beispielsweise ein Kochlehrling aus einem Hotel in Andeer innert weniger Jahre zum Chefkoch im weltberühmten «Mandarin Oriental» in Bangkok gebracht. Mit mehr als 320 Köchen in neun Restaurants, die Stefan Trepp unter sich hat, macht er kulinarisch auch Präsidenten und Könige glücklich. (hb)

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