«Sie braucht keinen Schutzstatus» – Es gibt Widerstand gegen die Blaue Post in Chur
Nachdem sich 708 Personen mit einer Petition für den Schutz der Blauen Post in Chur eingesetzt haben, fordert nun eine neue Petition das Gegenteil. Aus dem Swisscomgebäude soll kein Denkmal werden.
Nachdem sich 708 Personen mit einer Petition für den Schutz der Blauen Post in Chur eingesetzt haben, fordert nun eine neue Petition das Gegenteil. Aus dem Swisscomgebäude soll kein Denkmal werden.
Peter Tarnutzer aus Trin hat einst in der Blauen Post, damals bei der Swisscom als Arbeitgeberin, gearbeitet. Er kennt dieses Gebäude und meint: «Ich finde, die Blaue Post muss nicht geschützt werden.» Deshalb hat er als Präsident des Vereins für Raumentwicklung Kultur und Landschaft eine neue Petition lanciert, die seit Montagmorgen einsehbar ist. Dieses Gebäude sei ein krasser Stilbruch neben der alten Post als Sandsteingebäude. «Aus unserer Sicht ist das eine Bausünde aus den 70er-Jahren.»
Sicher ist: 708 Personen haben eine Petition bereits unterzeichnet, wie wir vor einer Woche berichtet haben. Diese Zahl möchte Tarnutzer mit seiner Petition nun überschreiten.
«Heimatschutz hat mit Heimat zu tun»
Tarnutzer möchte nämlich, dass sich der Heimatschutz um Gebäude kümmere, die Hunderte Jahre alt seien und es mehr verdient hätten – zum Beispiel um verfallene Maiensässe: «Heimatschutz heisst für mich Heimat. Das identifiziere ich nicht mit dem neuzeitlichen Swisscomgebäude. Heimat verbinde ich mit Vorfahren, die vor Hunderten Jahren gelebt haben.» Solche Bauwerke sollten gemäss dem Petitionär eher unter Schutz gestellt werden.
Gestaltet Eure Gemeinde mit der Petitionsplattform Petitio mit
Die «Südostschweiz» bietet mit suedostschweiz.ch/petitio die schweizweite Petitionsplattform in die Region an. Die Seite ermöglicht es Einwohnerinnen und Einwohnern, Anliegen aus ihrer Gemeinde publik zu machen.
So einfach könnt Ihr mit suedostschweiz.ch/petitio Eure Gemeinde mitgestalten:
1. Petition starten: Jede und jeder kann eine Petition für seine Region starten, ohne Teil einer Organisation sein zu müssen. Ihr braucht dazu nur eine gültige Natelnummer, damit Ihre Identität geprüft werden kann.
2. Unterstützer sammeln: Wenn Ihr Eure erstellt habt, teilt Ihr sie mit anderen, um Eurem Anliegen Gehör zu verschaffen. Jede Petition kann während 30 Tagen unterstützt werden. Die Anzahl der erforderlichen Unterstützer hängt von der Grösse der jeweiligen Gemeinde ab.
3. Brief an Verantwortliche: Sobald Eure Petition die benötigte Anzahl Unterstützer für die jeweilige Gemeinde erreicht hat, starten wir den offiziellen Prozess und schicken eine Nachricht an die Verantwortlichen bei der Gemeinde.
Nicole Nett ist Redaktorin und Chefin vom Dienst für das Newsportal «suedostschweiz.ch». Die gelernte Kauffrau hat Multimedia Production studiert und lebt in der Bündner Herrschaft. Sie arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos
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SO schreibt: Tarnutzer…
SO schreibt:
Tarnutzer möchte nämlich, dass sich der Heimatschutz um Gebäude kümmere, die Hunderte Jahre alt seien und es mehr verdient hätten – zum Beispiel um verfallene Maiensässe: «Heimatschutz heisst für mich Heimat. Das identifiziere ich nicht mit dem neuzeitlichen Swisscomgebäude. Heimat verbinde ich mit Vorfahren, die vor Hunderten Jahren gelebt haben.» Solche Bauwerke sollten gemäss dem Petitionär eher unter Schutz gestellt werden.
Ich schreibe:
Tatsächlich weibeln Peter Tarnutzer, Reto Crameri & Co. – in meinen Augen eigennützig für Privatbesitzer zuungunsten der Allgemeinheit (diese Leute waren auch gegen die Zweitwohnungsinitiative, die die Natur schützen will) – seit jeher für den Ausbau alter Unterkünfte für Heuende, die ihre damalige Funktion längst verloren, und deshalb zurückgebaut werden müssten wie Camping-Zelte nach dem Campieren.
Um der echten und einzigen HEIMAT – Mutter Erde (Natur) – ihren Platz (Raum) zurückzugeben bzw. nicht weiter mit Emissionen-Ausbauten (und Strasseninfrastrukturen) zu übersäen wie Löcher in einem Emmentaler: Naturschutz löchern.
Schutz benötigt Mutter Erde, aber nicht längst obsolete Heuenden-"Zelte"; und wenn doch, mit der strikten Auflage, dass sie einzig als Symbol erhalten werden, jedoch keinesfalls für Wohnzwecke (ausserhalb der Bauzone). Würde unter dieser Bedingung das Interesse von Tarnutzer, Crameri und Co. weiterbestehen (die vorgeben, es gehe ihnen um das Landschaftsbild)?