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Plötzlich ohne Hund

Unsere Autorin musste sich von ihrem geliebten Hund verabschieden. Eine ganz spezielle Freundschaft, die 13 Jahre anhielt, ist plötzlich zu Ende. Was das für ein Gefühl ist, erfahrt ihr hier.

Nicole
Nett
13.09.23 - 16:30 Uhr
Machs gut, mein Liebling: Am 14. Juli schloss meine beste Freundin auf vier Pfoten ihre rehbraunen Augen für immer. Doch sie lebt weiter, in meinem Herzen.
Machs gut, mein Liebling: Am 14. Juli schloss meine beste Freundin auf vier Pfoten ihre rehbraunen Augen für immer. Doch sie lebt weiter, in meinem Herzen.
Bild Nicole Nett

«OK Boomer» versus «Wa hesch denn du scho erlebt du huere Banane?» Im Blog «Zillennials» beleuchten Vertreterinnen der Generation Z, Nicole Nett und Anna Nüesch, und die Millennials David Eichler und Jürg Abdias Huber in loser Folge aktuelle Themen. Im Idealfall sorgen die vier damit für mehr Verständnis zwischen den Generationen. Minimal hoffen sie, für etwas Unterhaltung, Denkanstösse und den einen oder anderen Lacher zu sorgen.

Es war der 14. Juli in diesem Jahr, ein heisser und sonniger Sommertag. Um 15 Uhr hatte unsere Border-Collie-Hündin Jana einen «Alterscheck» beim Tierarzt. Dort haben wir sie angemeldet, weil sie zuvor extrem schlapp war, nicht mehr richtig Gassi gehen wollte und ihr Essen verweigerte. Wir dachten, dass dies an der extremen Hitze liegen könnte, die da herrschte. Denn die Hitze machte ihr schon in den Jahren zuvor etwas zu schaffen. Das wollten wir bei der Tierärztin herausfinden. Doch es war etwas anderes: Diverse Organe arbeiteten nicht mehr richtig, und sie riet uns, Jana noch an diesem Tag einzuschläfern. Denn jegliche Operationen hätte das liebenswerte, aber schwache Kämpferherz nicht mehr ausgehalten.

Der Schock sass tief und er kam so plötzlich. Natürlich rechnet man bei einem älteren Hund immer damit, dass irgendwann dieser Tag eintreffen wird. Das habe ich immer verdrängt, doch nun kam es leider schneller als gedacht. So sassen wir da, zu viert – Jana, meine Eltern und ich. Sanft wurde meine beste und treuste Freundin auf vier Pfoten eingeschläfert. Die Augen schlossen sich, und ihr Herz hörte auf zu schlagen – für immer. Wir blieben bei ihr, begleiteten sie über die Regenbogenbrücke, bis zum letzten Atemzug und noch länger. Endlos traurig gingen wir nach Hause, nur noch zu dritt. Dort angekommen, war niemand mehr, der uns begrüsste, sich freute und heftig mit dem flauschigen Schwanz wedelte. Ihr Napf und Schlafplatz waren leer. Und genau so leer fühlten wir uns in dem Moment – und tun es noch heute. 

Vom ersten bis zum letzten gemeinsamen Tag: Jana brachte mich vom ersten (links) bis zum letzten (rechts) Tag zum Lächeln. Kurz nach dieser Aufnahme (rechts) mussten wir Jana leider gehen lassen.
Vom ersten bis zum letzten gemeinsamen Tag: Jana brachte mich vom ersten (links) bis zum letzten (rechts) Tag zum Lächeln. Kurz nach dieser Aufnahme (rechts) mussten wir Jana leider gehen lassen.
Bild Nicole Nett

Jetzt, zwei Monate später, fällt es mir noch immer schwer, über das Thema zu schreiben. Lange habe ich mir überlegt, ob ich die Geschichte überhaupt teilen möchte. Doch es ist ein persönliches, prägendes und wichtiges Ereignis für mich. Über ein ähnliches Thema mit unserer Hündin Cheyenne habe ich an dieser Stelle schon einmal berichtet, und deshalb möchte ich auch diese traurige Tatsache mit euch teilen. Denn stirbt mein Hund, stirbt ein Teil von mir. Die Tierfreunde unter euch werden verstehen, wie hart es ist, ein geliebtes Haustier für immer gehen zu lassen. Gerne möchte ich von euch wissen, ob und was ihr für ein Haustier habt.

Was für ein Haustier hast du?

Auswahlmöglichkeiten

Man könnte bei Haustieren schon meinen: «Es ist ja nur ein Hund.» Aber niemals hätte ich gedacht, dass ich wegen eines Abschieds von einem Tier derart leiden werde. Für mich war Jana nicht nur ein Hund. Sie war mein Herzenshund. Sie hat mich nie enttäuscht, war immer für mich da und hat mich mit all meinen Ecken und Kanten bedingungslos geliebt. Und genau das war schon bei der vorherigen Hündin, Cheyenne, der Fall.

Auch wenn ich immer noch traurig bin, bin ich unendlich dankbar für die gemeinsame Zeit mit Jana. All die schönen Spaziergänge bei Wind und Wetter sowie jegliche Kuscheleinheiten werde ich in bester Erinnerung behalten. Stolze 13 Jahre hat Jana mich durch den Alltag mit allen Höhen und Tiefen begleitet, als ich noch in der Schule, Lehre und im Studium war. Sie wird für immer in meinem Herzen sein – als sprudelndes Energiebündel und als Beschützerin mit einem wunderbaren Charakter. «Ruhe in Frieden» – meine liebe Jana. Zum Glück habe ich Tausende Bilder von dir, durch die ich mich mit einem lächelnden und weinenden Augen immer an dich erinnern darf. Ein paar davon möchte ich euch noch zeigen:

Als Welpe: Im Alter von drei Monaten ist Jana zu uns gestossen. Am 22. April 2010 kam sie zur Welt, am 24. Juli 2010 war sie bereits ein Teil unseres Lebens.
Als Welpe: Im Alter von drei Monaten ist Jana zu uns gestossen. Am 22. April 2010 kam sie zur Welt, am 24. Juli 2010 war sie bereits ein Teil unseres Lebens.
Bild Sibilla Nett
Energiebündel auf vier Pfoten: In den jungen Jahren durfte sich Jana im Agility austoben. Sie war wie gemacht für diesen Sport.
Energiebündel auf vier Pfoten: In den jungen Jahren durfte sich Jana im Agility austoben. Sie war wie gemacht für diesen Sport.
Bild Nicole Nett
Lieblingsbeschäftigung: Bei Spaziergängen liebte es Jana, Stöcke in allen Grössen und Formen zu apportieren.
Lieblingsbeschäftigung: Bei Spaziergängen liebte es Jana, Stöcke in allen Grössen und Formen zu apportieren.
Bild Nicole Nett
Beste Freundin: 13 Jahre lang genossen wir die gemeinsame Zeit, lachten und spielten miteinander.
Beste Freundin: 13 Jahre lang genossen wir die gemeinsame Zeit, lachten und spielten miteinander.
Bild Nicole Nett
Zufrieden: Während wir in der Heimat jede Ecke gemeinsam erkundeten, wälzte sich Jana häufig in den saftigen Wiesen.
Zufrieden: Während wir in der Heimat jede Ecke gemeinsam erkundeten, wälzte sich Jana häufig in den saftigen Wiesen.
Bild Nicole Nett
Auf Wiedersehen: So kämpferisch, wie sie kam, so stark trat sie auch die Reise über die Regenbogenbrücke an. Jana, du wirst mir fehlen – für immer.
Auf Wiedersehen: So kämpferisch, wie sie kam, so stark trat sie auch die Reise über die Regenbogenbrücke an. Jana, du wirst mir fehlen – für immer.
Bild Nicole Nett

Janas Verlust hinterlässt eine riesengrosse Lücke in meinem Leben. Ich weiss nicht, was im Moment diese Lücke füllen könnte. Hunde sind einfach die Tiere, die mein Herz berühren. Und wer weiss, vielleicht gibt es irgendwann wieder einmal die Möglichkeit, einer neuen Fellnase ein schönes Leben zu schenken. Doch zuerst muss noch etwas Gras über das Grab wachsen.

Wenn euer Haustier noch lebt, rate ich euch: Geniesst jede Sekunde mit dem Tier, auch wenn der Alltag oft einmal hektisch und herausfordernd ist. Ihre Zeit auf der Erde ist beschränkt und ihr Leben viel zu kurz. Es ist der Kreislauf des Lebens, dass unsere geliebten Fellnasen meistens vor uns gehen. Deshalb: Schnappt euch euer Haustier, knuddelt es und tobt euch aus. Man weiss nie, wann es zu spät ist.

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Kann ich nur teilen und nachvollziehen. Uns ging es mit unserem Lux, ei Bayerischer Gebirgsschweisshund genauso. Unsere gemeinsame Zeit endete am 15.7. Die Zeit war schön und die Trauer gehört dazu, wenn ein Lebensbegleiter gehen muss.

prolitteris