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Zweiter Delfin tot

Im Freizeitpark Connyland ist zum zweiten Mal innert einer Woche ein Delfin gestorben. Tierschützer zeigen sich empört.

Südostschweiz
15.11.11 - 01:00 Uhr

Die Staatsanwaltschaft hat nun eine Untersuchung eröffnet. «Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren», sagte Staatsanwalt Patrick Müller gestern der Nachrichtenagentur sda. Die beiden toten Delfine würden genau untersucht. Die toxikologischen Abklärungen seien kompliziert. Laut Müller werden auch Personen befragt und Spuren gesichert. Mitarbeiter des Connyland hatten am Sonntagnachmittag bemerkt, dass es dem 30-jährigen Delfinmännchen Chelmers plötzlich schlecht ging. Sie riefen einen Tierarzt. Dieser konnte aber den Tod des Delfins nicht mehr verhindern. Bereits am vergangenen Dienstag war der achtjährige Shadow mit den gleichen Symptomen im Delfinbecken in Lipperswil ganz unerwartet gestorben. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen könne nicht ausgeschlossen werden, teilte die Thurgauer Kantonspolizei mit. Das Connyland hatte vergangene Woche anonyme Drohungen erhalten. Diese richteten sich allerdings gegen die Betreiber des Freizeitparks, nicht gegen die Tiere, wie der Staatsanwalt sagte. Das Connyland hat für die verbleibenden Delfine Schutzmassnahmen ergriffen. Im Freizeitpark selber war gestern niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Mit «grosser Bestürzung» reagierten die beiden Tierschutzorganisationen Wal- und Delfinschutz-Forum und ProWal gestern auf den toten Delfin. Die Vermutung, die Delfine könnten vergiftet worden sein, sei eine Schutzbehauptung. Das Connyland versuche damit «von den eigenen Missständen abzulenken», schreiben die Tierschützer. Die Bündner Nationalrätin Brigitta Gadient hat im Parlament einen Vorstoss eingereicht. Sie will, dass die Schweiz den Import von Delfinen verbietet. Die Organisation Ocean Care will dieses Verbot ebenfalls unterstützen, wie sie gestern kommunizierte. (sda)

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