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Wullschleger und Adank bleiben top

Samuel Wullschleger und Michaela Adank haben am Wochenende den Bündner Titel im Geräteturnen erfolgreich verteidigt. Die dritte Titelträgerin Selina Foffa hingegen musste sich geschlagen geben.

Südostschweiz
21.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Reto Niederberger

Kunstturnen. – Zum zweiten Mal nach 2008 führte die Geräteriege TV Thusis am Samstag die Bündner Meisterschaften im Einzelgeräteturnen durch. 300 Turnerinnen und 78 Turner massen sich in der Sportanlage Vial in Domat/Ems in jeweils acht Kategorien. In den Klassen K5, K6, K7 und KD/KH zählte der Wettkampf zur Qualifikation für die Schweizer Meisterschaften vom November mit.In der Meisterklasse der Turner kam es nicht zum angekündigten Duell zwischen dem Titelverteidiger Samuel Wullschleger und Georg Willi (beide TV Trimmis), weil Willi noch an einer Verletzung aus dem Sommertrainingslager laboriert. Hingegen stellte sich der Wattwiler Thomas Raschle kurzfristig zum Wettstreit. Wullschleger präsentierte sich in guter Form und ging konzentriert ans Werk. Mit einer 9,60 gelang ihm die Barrenübung hervorragend, am Reck und an den Schaukelringen konnte er sich 9,35 schreiben lassen, während er beim Sprung (9,20) und am Boden (9,15) kleine Abstriche hinnehmen musste. Mit 46,65 Punkten sicherte er sich seinen siebten Titel. Raschle hatte bei seiner attraktiven Schaukelring-Übung Unsauberkeiten zu verzeichnen, wo er mit einer 8,70 ins Abseits geriet.

Selina Foffa turnte risikoreich

Bei den Turnerinnen traten mit Michaela Adank und Selina Foffa (beide GR BTV Schiers) gleich zwei Titelträgerinnen zum Kampf um Meisterehren an. Selina Foffa liess schon vor Wettkampfbeginn verlauten: «Ich werde kaum Meisterin werden, ich turne heute voll auf Risiko.» Am Boden, beim Sprung und an den Schaukelringen erzielte sie Ergebnisse zwischen 9,30 und 9,50 und lag nur um einen Zehntel hinter Adank. Am hohen Reck zeigte sie dann eine revolutionäre Übung, welche im Frauen-Geräteturnen auf zu hohem Niveau, nahe dem Kunstturnen, figuriert, was folglich nicht honoriert wurde und ihr entscheidende Abzüge eintrug.Ihre Vereinskameradin Michaela Adank zeigte von Beginn weg einen stabilen und ausgeglichenen Wettkampf mit Ergebnissen zwischen 9,20 und 9,55. Mit dem Total von 37,65 holte sie ihren sechsten Meister-Titel. Danach äusserte sich Adank sichtlich erleichtert: «Ich bin froh, dass ich ohne Fehler und so gut durchgekommen bin.» Geschlagen wurde Adank nur von der Schweizer Meisterin Franziska Hohl (Rehetobel), die sich an zwei Geräten gleich 9,70 gutschreiben lassen konnte.Bei den KD lieferten sich die Gastturnerin Nadya Frischknecht (Rehetobel), Andrea Hanselmann und Claudia Hartmann von der GR BTV Schiers einen ausgeglichenen Wettstreit. Am Ende trennten das Trio lediglich fünf Hundertstel Differenz, wobei sich Frischknecht vor Hanselmann und Hartmann einreihte.Mischa Kälin (Getu FTV Davos) musste den Wettkampf bei den KH alleine bewältigen. Er bestätigte mit einem ausgeglichenen Auftritt seine Qualifikation für die Schweizer Meisterschaften. Der K6-Turner Daniel Guntli (TV Trimmis) weilt seit elf Wochen im Militärdienst und musste ohne Training antreten, was sich denn auch auswirkte und ihm nur an den Schaukelringen und auf dem Boden Noten über Neun eintrug. Damit war der Weg frei für den Thusner Stefan Knellwolf (GR Domleschg), der sich aber am Barren mit 8,10 zufriedengeben musste. Ansonsten bot Knellwolf aber einen ausgeglichenen Auftritt.In der K6 der Turnerinnen gelang Angela Worni (GR BTV Schiers) ein sicherer und sauber geturnter Auftritt. Dreimal erhielt sie die Note 9,50, nur am Reck musste sie sich eine 9,10 gefallen lassen. Mit 37,60 distanzierte sie Sina Schär (Getu TZ Engiadina) um 65 Hundertstel auf den Ehrenplatz, derweil die drittplatzierte Schierserin Nadine Holzinger fünf Hundertstel auf Schär einbüsste.

Sidonia Hobi bestätigt ihr Niveau

In der Kategorie K5 hat sich die in der Getu Malans turnende Klosterserin Sidonia Hobi zur Spitzenturnerin entwickelt. Am Wochenende erturnte sie sich Ergebnisse zwischen 9,25 und 9,55. Knapp dahinter klassierten sich die Schierserinnen Mia Siegrist und Luana Marino mit fünf Hunderstel respektive mit einem Zehntel Rückstand.Der Trimmiser Peter Groll zeigte in der Kategorie K5 insbesondere am Boden und an den Schaukelringen sehr gute Vorführungen, die mit den Noten 9,55 und 9,50 bewertet wurden. Mit 9,25 am Barren und 9,00 am Reck rundete er seine gute Leistung ab. Nur beim Sprung musste er sich mit einer 8,40 begnügen. Diego Giovanoli aus Maloja gelang die Reckübung nicht mehr so gut wie am Kantonalturnfest. Er turnte aber an allen Geräten ausgeglichen und büsste am Schluss nur 55 Hundertstel auf den Sieger ein.

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