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Weiterhin schwerer Stand für Casinos

Den Casinos in der Schweiz weht ein rauer Wind entgegen. Nach 2012 wird auch im laufenden Jahr mit rückläufigen Zahlen gerechnet. Doch in Davos, St. Moritz und Bad Ragaz herrscht verhaltene Zuversicht.

Südostschweiz
19.07.13 - 02:00 Uhr

Von Christian Buxhofer

Nachdem das Casino St. Moritz im letzten Jahr noch ein bedeutendes Defizit in Kauf nehmen musste (BT vom 2. Juli), sieht es im laufenden Jahr etwas besser aus. Wie  Direktor Gabriel Benvenuto auf Anfrage ausführte, konnten die Einnahmen in den ersten fünf Monaten 2013 leicht gesteigert und die Ausgaben gesenkt werden. Verschiedene Massnahmen sollen zu einer weiteren Ergebnisverbesserung führen. Im Vordergrund stehen Marketingaktivitäten, um mehr Gäste ins Casino zu locken.

Auch Kai Läpple, Direktor der Casino Davos AG, setzt auf ein intensiveres Marketing und er hofft zudem, dass die mit dem Umbau im Herbst einher gegangene Attraktivitätssteigerung vom Publikum honoriert wird. Läpple hat aber auch Erwartungen an die Politik. Eine weitere Verschärfung der Bestimmungen für die Schweizer Casinos dürfe es nicht mehr geben. Wichtig wäre es zudem, das Personal und Spielangebot je nach Saison flexibler einsetzen zu können. Doch die Eidgenössische Spielbankenkommission sei auf diese Anliegen aus regulatorischen Gründen nicht eingegangen, bedauert Läpple.

Italienische Gäste fehlen

Benvenuto hofft auf steigende Logiernächtezahlen in der Destination St. Moritz/Engadin: «Jede Aktion, die mehr Gäste nach St. Moritz bringt, würde sich positiv auf das Casino St. Moritz auswirken», ist sie überzeugt. Handlungsbedarf besteht derzeit vor allem auch bei den italienischen Gästen, von denen viele dem Oberengadin den Rücken gekehrt haben. Einen Gäste- und Umsatzrückgang hatte im letzten Jahr auch die Casino Bad Ragaz AG zu beklagen. Darüber, ob die Einbussen im laufenden Jahr gestoppt werden konnten, wollte Finanzleiter Orhan Yildiz gegenüber dem BT Stellung nehmen. Die Casino Bad Ragaz AG veröffentlicht die Ergebnisse ausschliesslich im Rahmen des Jahresabschlusses. Generell werde aber der Glücksspielmarkt in der Schweiz einen erneuten Umsatzrückgang von rund sieben bis zehn Prozent hinnehmen müssen. Damit verbunden sei letztlich auch ein Ergebnisrückgang, so Yildiz.

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