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«Vater» Thornton und die Jungen schlagen zu

Enzo Corvi bei seiner Spengler-Cup-Premiere und Dino Wieser haben gestern mit ihren Toren beim 6:2 gegen die Adler Mannheim dem HCD den Weg in die Viertelfinals geebnet. Dort treffen die Bündner heute Abend auf Salawat Ufa.

Südostschweiz
29.12.12 - 01:00 Uhr

Von Hansruedi Camenisch

Eishockey. – Scherben und Bundesrat Ueli Maurer brachten dem HC Davos offensichtlich Glück. Schon nach 108 Spielsekunden sah der Schweizer Sportminister gemeinsam mit weiteren 6503 Zuschauern in der erneut prall gefüllten Vaillant Arena, wie Gregory Sciaroni einen Gegenspieler mit einem korrekten Check so heftig an die Bande knallte, dass die Plexiglasscheibe zerbarst.

Thorntons Sonderwunsch

Die Glücksgefühle keimten allerdings erst nach einem Leidensweg. 0:2 lag der HCD zurück, ehe ausgerechnet Enzo Corvi nach 88:04 torlosen Spengler-Cup-Minuten (inklusive das 0:5 gegen das Team Canada) den Bann brach. Der Torschütze hatte letzte Saison noch in der 1. Liga für den EHC Chur gestürmt und vor sechs Tagen seinen 20. Geburtstag gefeiert. Gestern durfte er erstmals am Spengler Cup auflaufen. Den Pass zum Treffer erhielt Corvi von keinem Geringeren als Joe Thornton, der in diesem Bloc magistral Regie führte. Der 33-jährige NHL-Star hatte vor dem Match bei HCD-Coach Arno Del Curto expli- zit gewünscht, mit den beiden Nachwuchsspielern Corvi und Sven Ryser eine Sturmlinie bilden zu dürfen. Nicht von ungefähr harmonierte das Trio. Thornton kümmert sich in Davos auch neben dem Eis um die Jungen und lädt sie schon mal zum Essen ein.

Wiesers Energieanfälle

Nach dem Anschlusstreffer kam die grosse Zeit des Dino Wieser. Zum 2:2-Ausgleich benötigte der 23-jährige Flügelstürmer im einzigen Davoser Powerplay noch die nötige Portion Glück, weil ein Mannheimer Verteidiger nach Wiesers Querpass den Puck ins eigene Tor ablenkte. Mustergültig in Vorbereitung und Abschluss war hingegen das 3:2 gleich bei Wiesers nächstem Shift: Janick Steinmann leitete einen Steilpass von René Back direkt auf Wieser weiter. Dieser demonstrierte mit seinem direkten Zug aufs gegnerische Goal und dem entschlossenen Torschuss jene Qualitäten, welche der HCD in dieser Saison schon oft hatte vermissen lassen. Im letzten Drittel wurden die Adler nach dem 4:2 durch den auffallenden Loui Eriksson völlig flügellahm. Mit Gregory Hofmann (20) und Santeri Alatalo (22) nutzten zwei weitere junge Spieler die Freiheiten für ihren ersten Spengler-Cup-Treffer.

Heute Abend im Viertelfinal gegen Salawat Ufa müssen von den Jungen wohl Corvi und Ryser sowie vielleicht auch Alatalo zuschauen, schonte Del Curto gestern doch Damien Brunner, Dario Bürgler und Raphael Diaz.

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