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Tempo 30 im Lenggis erhält den Segen der Kantonspolizei

Der Kanton hat die erste Tempo-30-Zone in Rapperswil-Jona bewilligt. Die restlichen Zonen lassen auf sich warten. Der Grund: Der Personalmangel beim Kanton hat sich seit dem Sommer nicht verändert.

Südostschweiz
02.10.13 - 02:00 Uhr

Von Nicole Bruhin

Rapperswil-Jona. – Zahlreiche Strassen sollen in Rapperswil-Jona eine Tafel mit der Signalisation für Tempo 30 bekommen. Die Anträge dafür liegen bereits seit einigen Monaten bei der Kantonspolizei in St. Gallen auf (die «Südostschweiz» berichtete).

Nun wurde eine erste Tempo-30-Zone bewilligt. «Wir haben den Antrag für die Zone im Bereich Lenggis bearbeitet und stattgegeben», sagt der Leiter der Verkehrssicherheit Georg Gübeli. Bis Ende Oktober werde die Verfügung in Rapperswil-Jona eintreffen.

Der städtische Bauchef Thomas Furrer ist über diese Nachricht sehr erfreut. «Wir haben davon noch nichts gewusst», meint er. Aber es sei gut zu wissen, dass es endlich vorwärtsgehe.

Kantonspolizei hat zu wenig Leute

Das hat seinen Grund: Bereits seit Anfang Sommer wartet die Stadt auf die Bewilligungen der fünf Zonen. Noch vor Beginn der Sommerferien hat Gübeli in der «Südostschweiz» versichert, dass sich die Kantonspolizei gleich nach den Sommerferien darum kümmern werde. Er gab damals grosse personelle Löcher als Grund für die Verzögerungen an. Doch nun ist Oktober und lediglich eine der fünf Zonen ist bewilligt.

An der Arbeitssituation habe sich in den letzten Monaten nicht viel geändert: «Wir haben immer noch zu wenig Leute, um alle Gesuche bearbeiten zu können», sagt Gübeli.

Sie würden nun Antrag um Antrag in Angriff nehmen. «Wir hoffen, dass wir die restlichen Zonen bis Ende des Jahres bewilligen können», meint er.

Für Furrer ist das ein schwacher Trost. «Das lange Warten zeigt, dass man das Prozedere für solche Bewilligungen vereinfachen muss», meint er. Die Kantonsräte aus der Stadt seien darauf bereits aufmerksam geworden. «Sie werden sich hoffentlich in Zukunft für ein besseres Prozedere einsetzen», sagt Furrer.

Denn bereits jetzt sind weitere fünf Tempo-30-Zonen in Bearbeitung. «Eigentlich haben wir gehofft, dass wir alle diese Bewilligungen bis Ende des Jahres erhalten», sagt er.

Kantonsrat möchte sich einsetzen

Selbst das würde aber hinter dem ursprünglichen Zeitplan liegen. Demnach hätten bereits in diesem Jahr fünf Tempo-30-Zonen umgesetzt werden sollen. Deshalb zählt die Stadt nun auf den Druck der lokalen Kantonsräte.

Diese haben sich das Thema bereits auf die Agenda gesetzt: «In ein paar Wochen ist ein Treffen mit den Stadträten geplant», bestätigt der grünliberale Kantonsrat Nils Rickert. Am Mobilitätsforum habe man kurzerhand beschlossen, dass eine Auslegeordnung gemacht werden müsse. «Wir wollen mehr Lobbying im Kantonsrat für unsere Stadt betreiben», sagt er. Die Tempo-30-Zonen seien dabei bestimmt ein Thema.

Im Lenggis bleibt derweil noch unklar, ob die bewilligte Tempo-30-Zone noch in diesem Jahr gebaut wird. «Die Bauzeit beträgt rund einen Monat», sagt er. Und nun beginne die Winterzeit schon in absehbarer Zukunft. Deshalb könne es sein, dass der Baustart ins neue Jahr verschoben werde. «Zudem müssen wir die Verfügung des Kantons noch zwei Wochen bei der Stadt auflegen», sagt Furrer.

Quartierverein wartet schon lange

Der Quartierverein Lenggis freut sich, trotz der langen Verzögerung, dass es endlich vorwärtsgeht. «Wir haben viele Jahre auf die Tempo-30-Zone gewartet», sagt Präsidentin Patricia Bucher.

Diese habe man ihnen schon so lange versprochen. «Die Freude sei jedoch etwas getrübt, wie bei einem Geburtstagsgeschenk, welches man Jahre später endlich erhält», meint sie. Notwendig sei die Zone auf jeden Fall: «Manchmal komme ich mir hier vor, wie auf einer Formel1-Strecke», meint Bucher. Das sei gefährlich, gerade weil sehr viele Schulkinder diese Strassen passieren würden.

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