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Suche nach Schulareal zwingt Exekutive zum Nachsitzen

In Klosters steht nach wie vor nicht fest, wo eine neue Schule gebaut werden soll. Auf Antrag des Gemeinderats muss jetzt eine Vorlage für zwei Standorte ausgearbeitet werden. Zudem fasst der Gemeinderat den Bau einer Mehrzweckhalle ins Auge.

Südostschweiz
22.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Béla Zier

Klosters-Serneus. – Der Klosterser Gemeindevorstand muss in Sachen Schulraumschaffung nachsitzen und zusätzliche Hausaufgaben erledigen. Verschafft hat ihm diese der Gemeinderat an seiner Sitzung vom Montagabend: Der Antrag der Exekutive, sich beim Schulhausneubau auf das Areal «Christlis» zu konzentrieren (Ausga- be vom 18. September), wurde abgelehnt.Stattdessen wurde der Gemeindevorstand einstimmig von der Legislative damit beauftragt, innerhalb eines halben Jahres sowohl eine Vorlage für «Christlis» als auch eine Botschaft für ein Projekt an den bestehenden Schulstandorten auszuarbeiten. Im selben Zug muss zudem ein Entscheidungspapier ausgearbeitet werden, in dem die Erstellungs- und Betriebskosten für beide Projekte aufgezeigt werden. In diesem Dokument soll im Weiteren auch die Nachnutzung der bestehenden Schulstandorte aufgezeigt werden, falls sich schlussendlich doch die Variante «Christlis» durchsetzen sollte.

Gefahr einer zweifachen Abfuhr

Mit den Anträgen für die Schulraumschaffung steht in Klosters eine Variantenabstimmung an. Sollte sich der Gemeinderat als erste politische Entscheidungsinstanz allerdings nicht auf ein Projekt verständigen können oder wollen, so müsste der Souverän später an der Urne den künftigen Schulstandort auswählen.So könnte Klosters allerdings ernsthaft Gefahr laufen, dass beide Schulstandortvarianten abgelehnt werden. Verkompliziert wird die somit ohnehin schon sehr komplexe Ausgangslage zusätzlich durch eine Volksinitiative, mit der Gegner die Realisierung des Projekts «Christlis» auf der grünen Wiese verhindern möchten.

An Hallenprojekt wird festgehalten

Auch bei einem weiteren Geschäft zeigte der Gemeinderat kein Musikgehör für die Haltung der Exekutive. So wollte der Gemeindevorstand eine Motion aus den Reihen der FDP-Fraktion für die Integration eines kantonalen Tennis-Leistungszentrums in einer beim Sportzentrum zu erstellenden Sport- und Veranstaltungshalle für nicht erheblich erklären lassen. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Ebenfalls nichts wissen wollte der Gemeinderat vom Vorschlag einer Bedürfnisabklärung für Sport- und Eventhallen in der Region Davos/ Klosters/Prättigau.Der Gemeinderat kritisierte, dass sich die Exekutive fast ausnahmslos negativ gegen die Prüfung eines Hallenbau-Vorhabens gestellt hat und erklärte die Motion in abgeänderter Form für erheblich. In der Folge wurde der Gemeindevorstand damit beauftragt, in zehn bis zwölf Monaten eine abstimmungsreife Vorlage für den Bau einer Sport- und Eventhalle beim Sportzentrum zu erarbeiten. Dies unter Miteinbezug einer Integration des kantonalen Tennis-Leistungszentrums. Für die dafür notwendigen Arbeiten wurde ein Planungskredit von 150 000 Franken gesprochen.

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