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Simone reste baba

Es ist zwar schon um die Jahrtausendewende ersetzt worden, trotzdem erschrak ich kürzlich, als ich vernahm, dass Deutschschweizer Schüler heute Französisch nicht mehr mit dem Buch «On y va» lernen.

Südostschweiz
24.10.14 - 02:00 Uhr

Von Harry Hustler

Doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Logisch schmunzeln die Jugendlichen nicht mehr, wenn jemand einen Spruch à la «Âllo, âllo c’est toi Simone?» fallen lässt. Und logisch fordern immer mehr Menschen Früh-Englisch. Ich glaube sogar, die erste Forderung danach fiel exakt auf das Datum der Abschaffung von «On y va».

Von den drei Stars René, Simone und François lebt heute übrigens nur noch René. Die anderen beiden wurden keine 50 Jahre alt. Dass dies allerdings mit dem Ruhm, den sie durch «On y va» erlangten, zusammenhängt, ist ein Gerücht. Denn bei René, Simone und François handelte es sich um drei 15-Jährige aus der Zürcher Gemeinde Zollikon. «Sie kamen ins Klassenzimmer, sagten mir, ich sähe ‘welsch’ aus, und fragten mich, ob ich Lust hätte, nach Paris zu reisen», beschrieb Holger Schramm, alias René, später das Auswahlverfahren.

Die drei wurden auch lediglich für die Fotos gebraucht. Die Dialoge sprachen andere. Von den Fotos bleibt vor allem jenes, auf welchem Simone gerade die Metro verpasst, am besten in Erinnerung. Das Gleiche gilt für den dazugehörenden Satz: «Simone reste baba». Übersetzt wird das mit: «Simone bleibt verdutzt zurück». Allerdings streitet man sich bis heute, ob je ein Franzose diesen Satz benutzt hat. Gerade deshalb ist es der Klassikersatz aus dem Franzlehrbuch und ich wundere mich bis heute, wieso es davon noch keinen House-Remix gibt. Denn schliesslich gab es «On y va» nicht nur als Buch, sondern auch als CD …

Zum Programm: Heute Freitag beeindruckt die irische Sängerin Wallis Bird mit ihrer gewaltigen Stimme im «Selig» in Chur (Vorband ist Don’t kill the beast), Mudshovel und Across Atear metallen im «Palazzo», Chant au tour präsentiert in der «Werkstatt» neue Versionen von rätoromanischen Klassikern, Tripical Human und Anihilatio legen im «Tabaco» Progressives auf, die Ziger Horns jazzen im «pur.lokal», DJ Llokum mixt im «Cava», in der «Stadthalle» schaukelt man am Oktoberfest bis Sonntag mit den Mürztalern (und auch in der «Felsenbar» ist Oktoberfest), und DJ Nidjo heizt der Afterparty im «Marito» ein.

In St. Gallen beehrt Wankelmut das «Backstage», Annakin und Vom Stern spielen in der «Grabenhalle», und Feedback Revival rockt den «Gare de Lion» in Wil. In Zürich zeigt Martin Buttrich sein Können im «Café Gold», Kraftklub und The Mekanism unterhalten im «Exil», Dinky elektrisiert die «Zukunft», Liars machen in der «Roten Fabrik» Indie, Cut Killer bounct im «Jade», und Olof Arnalds folkt im «Papiersaal».

Morgen Samstag lassen es dann J.B.O. und Head Smashed im «Palazzo» in Chur krachen, IVII und Freakbrother Bigi housen im «Tabaco», Stepaz Sound und Soul Rebel verwandeln das «Selig» in eine Dancehall, im «Cava» tanzt die Jugend an der U18-Party zu den Sounds von DJ M.A.N.G.O. und Nidjo, und die grosse After-Oktoberfest-Party steigt dann im «Marito» mit den DJs Baba, EMZ und Xenon. In Davos lautet das Motto im «Rotliechtli» «Goodbye Summer – Hello Winter» mit Musik von Tuff Paddy, Bündix funkt im «Landhaus» in Jenaz, Walter Baumgartner bluest im «Rössli» in Versam, und in der «Mehrzweckhalle» in Andeer findet die KGA-Night statt. Derweil mischen Those Capones im «Nangijala» in Disentis Ska, Punk und HipHop, Supreme macht Stimmung am Oktoberfest im «Flablager» in Brigels, DJ Viper steht im «HalliGalli» in Laax hinter den Heblern, und DJ DeVito ist im «Diamond» in St. Moritz am Start.

In St. Gallen lockt Angerfist ins «Kugl», Crispy Dee und CR7Z reimen in der «Grabenhalle», Laughing Buddha und U-Recken pumpen ihre progressiven Beats durch die «Raumstation», Herr Bitter gibt ein Konzert im «Fabriggli» in Buchs, und im «Scharmotz» in Balzers duellieren sich diverse Nachwuchsbands am BandXost.

In Zürich gibt es Elektronisches mit Dirty Doering und Canson in «Frieda’s Büxe», Rock an der Plattentaufe von Doomfels im «Klubi», Elektro-HipHop mit dem KKC Orchestra im «Helsinki», Techhouse mit Matthias Meyer und Animal Trainer an der 100. Rakete im «Hive», und einen wilden Stilmix von Larytta im «Stall 6».

Noch ein kurzer Blick voraus: Am Donnerstag mixt DJ Well im «Selig» in Chur, in der «Werkstatt» ist Jam Session, im «Marsöl» wird Gershwin gehuldigt, und John Lewis rockt und rollt im «Pitschna Scena» in Pontresina. Euer Partykönig wünscht Hals- und Tanzbeinbruch.

Du organisierst eine Party in der Region – und euer König weiss es (noch) nicht? Schreib einfach eine E-Mail auf hhustler@ suedostschweiz.ch, und schon ist Abhilfe geschaffen.

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