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Schweizer Olympia-Chancen steigen wieder

Die Schweizer Springreiter dürfen wieder von Olympia träumen. Am zweiten EM-Tag in Madrid sind sie gestern im ersten Nationenpreis-Umgang vom zehnten auf den achten Rang vorgestossen.

Südostschweiz
16.09.11 - 02:00 Uhr

Von Peter Wyrsch

Reiten. – Drei Plätze sind für London 2012 noch zu vergeben. Holland, das nach dem ersten Nationenpreis-Kurs an der EM die Führung übernommen hat, und Schweden (6.) sind entrückt. Aber die Iren, die nur 1,54 Punkte vor Steve Guerdat, Beat Mändli, Clarissa Crotta und Pius Schwizer rangieren, wären heute im zweiten Nationenpreis-Parcours noch zu überflügeln. «Unser Gegner heisst Irland. Dieses Team müssen wir noch überholen und uns gegen hinten gegen Spanien und Portugal absichern. Dann haben wir in Madrid wenigstens unser Primärziel erreicht», sagt Schwizer.

Holland hat dank dreier Blanko-Runden von Eric van der Vleuten, Gerco Schröder und Jeroen Dubbeldam im Team-Wettbewerb mit 7,42 Punkten die Führung vor Deutschland (10,41) und Frankreich (15,95) übernommen. Die Schweizer haben nach guten Leistungen von Steve Guerdat mit Jalisca Solier und Pius Schwizer mit Carlina (je 4 Punkte), einem mittelmässigen Ritt von Beat Mändli mit Louis (9) und einer erneuten Enttäuschung von Clarissa Crotta mit West Side (13) 31,66 Punkte aufzuweisen. Irland, das ebenfalls hartnäckig um die Teilnahme in London 2012 kämpft, totalisiert vor der Schlussrunde 30,12 Punkte. Gastgeber Spanien (33,53) und das auf Rang 11 abgerutschte und nicht für den zweiten Umgang qualifizierte Italien haben die Schweizer überflügelt.

Schweizer Aufholjagd

Steve Guerdat musste als Erster der zweiten Gruppe in den ersten Nationenpreis-Umgang, der 13 Hindernisse und 16 Sprünge beinhaltete. Im diffizilen Kurs mit farblich schlecht zeichnendem Wassergraben und schwieriger Schlusslinie beeindruckte der hoch konzentrierte Jurassier mit Jalisca Solier und scheiterte nur am Einsprung zur Zweierkombination. Die vier Punkte im selektiven Parcours erwiesen sich als gute Vorgabe. Beat Mändli, der überragende Dritte im Zeitspringen, tappte mit Louis ins Wasser, weil er den Graben schlecht angeritten und viel zu früh abgesprungen war. Als auch noch die hintere Stange am zweitletzten Sprung aus den Halterungen hüpfte, hatte der Schaffhauser seine ausgezeichnete Ausgangsposition im Einzel verspielt und rutschte auf den 21. Zwischenrang im Einzelklassement ab. Clarissa Crottas West Side nahm ein Vollbad und hatte auf die letzte Zweierkombination eine schlechte Distanz. Sie scheiterte zweimal und konnte nur knapp einen Sturz vermeiden. Schlussreiter Schwizer, der bei Carlina die Zäumung gewechselt hatte, um mehr Kontakt zum Pferd zu erhalten, war selbst von seinem Fehler am dritten Hindernis überrascht. «Ich habe aber das Vertrauen nicht verloren. Wir werden die Qualifikation für London noch schaffen», ist der Oensinger überzeugt.

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