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Ricken: Seit der Belag erneuert ist, gab es keine Unfälle mehr

Der neue Belag auf einem Teilstück der Rickenstrasse ist eingesetzt. Die Erneuerung war eine Sofortmassnahme, weil sich auf der Strecke Unfälle häuften. Seit dem Einbau hat die Kapo auf dem Teilstück keine Unfälle mehr registriert.

Südostschweiz
25.10.14 - 02:00 Uhr

Von Urs Schnider

Ricken. – Am Übergang zwischen dem alten und dem neuen Belag auf dem Ricken ist nicht nur zu sehen, dass dieser erneuert wurde. Es ist eindeutig zu hören. «Der Belag wird als leiser wahrgenommen», bestätigt Werner Müller, Leiter des Strassenkreisinspektorats in Schmerikon.

Der Belag wurde bereits Anfang September eingebaut. Es handelt sich um einen Kaltmikrobelag mit einer Grobkörnung. Bezüglich Griffigkeit sagt Müller: «Der alte Belag sowie der neue Kaltmikrobelag weisen eine Griffigkeit innerhalb der Norm auf.» Allerdings ergab die Überprüfung des nun ersetzten Belags, dass er tatsächlich grenzwertig war.

Behörden kamen unter Zugzwang

Der Belag auf dem besagten Teilstück war mehrfach von Anwohnern der Rickenstrasse bemängelt worden. Dort waren immer wieder Autofahrer ins Schleudern geraten (die «Südostschweiz» berichtete).

Dies führte schliesslich sogar zu einem politischen Vorstoss von Kantonsrätin Barbara Keller-Inhelder (SVP, Rapperswil-Jona), der allerdings noch nicht beantwortet ist (siehe Box).

Zudem passierten auf besagter Strecke auffällig viele Unfälle: Allein in den Jahren 2011 bis 2013 waren es 34 Unfälle auf der Strecke zwischen Gebertingen und Ricken. Das nun sanierte Teilstück befindet sich innerhalb dieser Strecke.

Nachdem am 30. Juni ein Autolenker «aus unbekannten Gründen» auf die Gegenfahrbahn geraten war und tödlich verunglückte, reagierten die Behörden: Noch am Tag des Unfalls wurden weitere Signalisationen «Schleudergefahr» installiert. Zudem wurde das erlaubte Tempo damals von 80 auf 60 km/h reduziert.

Die ausgerückten Polizisten hatten anlässlich der Unfallaufnahme festgestellt, dass dringender Handlungsbedarf bestehe.

Keine Unfälle mehr seit Sanierung

Der tödliche Unfall vom Juni hatte die Behörden unter Zugzwang gesetzt. Obschon kein Zusammenhang von Unfallursache und beanstandetem Strassenbelag erwiesen ist, sagte Kantonsingenieur Urs Kost Anfang Juli gegenüber der «Südostschweiz»: «Man musste nun einfach handeln.» Wenn eine derartige Häufung von Unfällen festgestellt werde, müsse man Sofortmassnahmen treffen. Auch bestätigte Kost, dass der umstrittene Belag tatsächlich im «unteren Bereich der Norm» lag.

Seit sechs Wochen ist nun der neue Belag eingesetzt. Ob Zufall oder nicht, Tatsache ist: «In diesem Zeitraum wurden keine Verkehrsunfälle polizeilich registriert», wie der Medienchef der Kapo St. Gallen, Hanspeter Krüsi, bestätigt.

Auch den Anwohnern der Strasse ist kein Vorfall bekannt, bei welchem Autos ins Schleudern geraten wären.

Die nach dem tödlichen Unfall verfügte Tempobeschränkung ist inzwischen aufgehoben, wie Krüsi sagt: Die Kurve, in welcher der Unfall geschah, dürfe nun wieder mit 80 km/h befahren werden.

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