Niederreiter: Kurzbesuch in der Heimat vor dem «Jahr X»

Von Kristian Kapp

Eishockey. – Als Nummer 5 der beste Schweizer aller Zeiten an einem NHL-Draft, das Debüt in der besten Eishockeyliga der Welt mit den New York Islanders, die Rückkehr nach Portland in die nordamerikanische Juniorenliga WHL, die beinahe mit dem Einzug ins traditionsreiche Finalturnier um den Memorial Cup geendet hätte – dazwischen noch die Teilnahme an der U20-WM in den USA als Captain der Schweizer Nationalmannschaft. Nino Niederreiter hat zwölf aufregende Monate hinter sich.

Nach insgesamt rund zwei Jahren praktisch ohne Ferienzeit holt der 18 Jahre alte Churer dies nun in seiner Heimatstadt nach. «Ich komme immer wieder gerne nach Chur. Und ich werde immer wieder zurückkommen. Hier ist meine Heimat, hier wohnen meine Eltern, meine Familie, hier habe ich angefangen, Eishockey zu spielen», sagt Niederreiter. Als Schüler war Niederreiter immer wieder darauf angewiesen, vom Unterricht dispensiert zu werden. Dafür, dass dies immer wieder ohne Probleme möglich war, ist Niederreiter seinen Lehrern dankbar, besonders jenem aus der Zeit in der Oberstufe. Diesen besuchte er vor zwei Tagen gleich als Erstes nach seiner Rückkehr aus Portland: «Das mache ich immer.»

Erinnerungen an Chur und Davos

Doch schon bald wird sich bereits alles um die nächste Saison drehen. 2011/12 soll der grosse Durchbruch erfolgen, Niederreiter will den Schritt zum Stammspieler in der NHL schaffen. Einen ersten Schliff wird sich der junge Churer auch beim Eistraining mit dem HC Davos holen, jenem Klub, bei dem er vor zwei Jahren sein Debüt in der Nationalliga A gab. Seine beiden alten Vereine in der Heimat hat er nicht vergessen, Niederreiter hält sich auch in Nordamerika stets auf dem Laufenden: «Ich habe den Aufstieg von Chur in die 1. Liga mitbekommen – und auch den Meistertitel des HCD mit dem beschwerlichen Weg mit den vielen verletzten Spielern.»

Ein Stammplatz als Ziel

Niederreiters NHL-Klub, die New York Islanders haben für nächste Saison grosse Erwartungen an ihren Jungstar, den sie im Draft 2010 in Los Angeles als Nummer 5 zum höchstgezogenen Schweizer aller Zeiten machten. Doch auch der Stürmer hat hohe Erwartungen an sich. Schritt für Schritt will er sich an eine grosse Karriere in der besten Eishockey-Liga der Welt herantasten und sich als erster Schweizer Stürmer überhaupt in der NHL etablieren. Nächste Saison soll es zumindest ein Stammplatz werden, Niederreiter möchte nicht noch einmal wie in der vergangenen Saison in die Juniorenliga nach Portland zurückgeschickt werden. «Und irgendwann einmal möchte ich eine Leaderrolle in einem NHL-Team übernehmen können.»