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Neues Davoser Hallenbad ist bereits ein Sanierungsfall

Vor wenigen Jahren wurde das Davoser Hallenbad für etliche Millionen Franken erweitert und saniert. Beim Neu- sowie Altbau sind aber einige Mängel aufgetreten, die die Gemeinde in den nächsten Jahren mit 3,9 Millionen Franken belasten.

Südostschweiz
14.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Béla Zier

Davos. – «Wir werden alle glücklich sein.» Das hatte 2002 der damalige Davoser Landammann Erwin Roffler nach der Beratung der Vorlage für die Sanierung und Erweiterung des Davoser Hallenbads im Grossen Landrat erklärt. Nach der Durchsicht des Budgets 2011 der Gemeinde Davos kann im Zusammenhang mit dem Hallenbad von beglückenden Gefühlen allerdings keine Rede mehr sein.In der Investitionsrechnung für das kommende Jahr sticht sofort der Aufwandposten «Sanierung Hallenbad» ins Auge. Rund 490 000 Franken sind dafür vorgesehen. Aber es kommt noch dicker. In der Begründung dazu ist festgehalten, dass bis zum Jahr 2015 mit einem Sanierungsaufwand in der Grössenordnung von 3,9 Millionen Franken gerechnet werden muss. Und das bei einem Hallenbad, das erst vor wenigen Jahren erweitert und saniert wurde.

Immer mehr Mängel aufgetreten

Die Erweiterung sowie die Sanierung hatte die Generalunternehmung Hauser, Rutishauer, Suter AG aus St. Gallen ausgeführt. Seit der 2006 erfolgten Fertigstellung der Arbeiten am Hallenbad «sind immer mehr Mängel an den Tag getreten», hält die Gemeinde Davos in ihrer Begründung zum Sanierungsaufwand fest.Der Neubau des auf den Namen «eau-là-là» getauften Davoser Wellness- und Erlebnisbads erfolgte von 2003 bis 2004. Die Baukosten waren auf 11,92 Millionen Franken veranschlagt worden und konnten um rund 70 000 Franken unterschritten werden. Für die 2006 abgeschlossene Sanierung des 1965 erstellten Hallenbads hatte man mit Kosten von rund 4,33 Millionen Franken gerechnet. Beendet wurden die Arbeiten vor dem Amtsantritt der heutigen Davoser Gemeindearchitektin Cornelia Deragisch. Wie sie auf Anfrage erklärte, musste man feststellen, dass beim Neubau sowie der Sanierung «gewisse Sachen» nicht gemacht wurden. Darunter falle etwa der Boden des grossen Schwimmbeckens. Derzeit stehe man mit der verantwortlichen Firma in Diskussion, ob man «das allenfalls hätte machen müssen». Mehr, als das man derzeit Abklärungen vornehme und keinen Rechtsstreit führe, konnte Deragisch im Moment nicht sagen. Das Generalunternehmen selbst konnte gestern noch keine Stellung abgeben.

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