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Kampagne soll unachtsame Fahrer wecken

«Abgelenkt – und der Tod fährt mit» heisst die neue Kampagne, die heute in Graubünden und anderen Kantonen startet und über Unaufmerksamkeit am Steuer aufklärt.

Südostschweiz
24.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Stefanie Studer

Chur. – Eine junge Frau sitzt am Steuer ihres Personenwagens. Den Blick hat sie nach vorne gerichtet. Eine aufmerksame Lenkerin ist sie trotzdem nicht, denn in der rechten Hand hält sie ein Mobiltelefon – und deshalb sitzt hinten auf der Rückbank der Sensemann. Dieses Bild mit der Botschaft «Abgelenkt – und der Tod fährt mit» ist ab heute als Strassenplakat in den Kantonen Graubünden, Glarus, St. Gallen, Appenzell Innerrhoden und Ausserroden, Thurgau, Zürich sowie dem Fürstentum Liechtenstein zu sehen. Gestern haben die Kantonspolizei Graubünden und die Stadtpolizei Chur die Medien in Chur informiert, was es mit der flächendeckenden Kampagne auf sich hat.«Unaufmerksamkeit und Ablenkung am Steuer sind im Kanton Graubünden die Ursache für rund jeden dritten Verkehrsunfall», sagte Hansjürg Frehner, Chef Verkehr der Kantonspolizei Graubünden. So kam es im Jahr 2009 auf den Bündner Strassen zu 2442 Verkehrsunfällen. 701 davon sind auf Unaufmerksamkeit und Ablenkung zurückzuführen. Dabei wurden 321 Personen verletzt und drei getötet. Abgelenkt werden die Lenker zum Beispiel durch die Benutzung von elektronischen Geräten wie Handy, Navigationsgeräten und der Musikanlage, durch das Essen am Steuer oder auch nur durch ein Gespräch mit ihrem Beifahrer.

Aufklärende Verkehrskontrollen

«Die Kampagne hat zum Ziel, die Zahl der durch Unaufmerksamkeit verursachten Verkehrsunfälle zu senken und die Verkehrsteilnehmenden hinsichtlich der Gefahren durch Ablenkung zu sensibilisieren», erklärte Frehner. Dazu benutzen die beteiligten Polizeikorps einheitliche Kommunikationsmittel wie die erwähnten Plakate, aber auch einen Radiospot, Postkarten mit Aufklebern sowie die Kampagnen-Website www.lenken-statt-ablenken.ch. Zudem werden die Verkehrskontrollen während der einmonatigen Aktion gezielt intensiviert. Denn wer sich am Steuer ablenken lässt, verstösst gegen das Verkehrsgesetz. Bei den Kontrollen verteilen die Polizisten Postkarten mit der Botschaft der Kampagne und weisen die Lenker auf die Gefahren des Sich-ablenken-Lassens hin.Bei der Kampagne beteiligen sich neben den Polizeikorps des Ostschweizer Polizeikonkordats auch die Zürcher Polizeikorps. «Im vergangenen Jahr wurde diese nähere Zusammenarbeit mit der Präventionskampagne 'Blindflug' gestartet», erklärte Ueli Caluori, Kommandant der Stadtpolizei Chur. Dabei ging es um die Benutzung des Handys am Steuer. Aufgrund der weiteren Aktualität erfolgt nun die Fortsetzung der Zusammenarbeit. So könnten auch die Produktionskosten für die Kommunikationsmittel pro Polizeikorps erheblich reduziert werden, meinte Caluori. Interview 5. spalte

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