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Jan Binggeli: «Wir befinden uns auf einem guten Weg»

Am Samstag startet Chur Unihockey in die neue Saison. Gleich zum Auftakt steht in der auf zwölf Equipen aufgestockten Nationalliga A das Bündner Derby gegen Alligator Malans auf dem Programm. Chur scheint gerüstet.

Südostschweiz
15.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Jonas Schneeberger

Unihockey. – Neuer Präsident, neuer Trainer, drei neue Ausländer – vieles ist neu im Churer Unihockey-Stadtklub. «Es ist total anders», sagt auch Captain Jan Binggeli. Er meint insbesondere die Trainings, die sich unter Felix Coray, dem neuen Chef an der Bande, von Grund auf geändert haben. «Der Coach hat seine Philosophie, und die zieht er im Training voll durch», so der 26-Jährige, der am Samstag in seine zweite Saison als Captain von Chur Unihockey steigt. Negativ gemeint ist die Aussage nicht: «In der Person von Coray haben wir fachlich einen der besten Trainer der Schweiz in unseren Reihen.» Als Schwachpunkt könnte sich indes erweisen, dass der neue Trainer das Team erst Anfang September übernommen hat, keine drei Wochen vor Saisonstart. «Wir hatten bisher tatsächlich zu wenig Zeit, uns richtig kennen zu lernen», räumt Binggeli ein.Mit dem aktuellen Kader, das unter anderem mit Fernando Jenni (von Davos) sowie den drei finnischen Neuzugängen Jussi Kosola, Daniel Pappi und Jani Helenius ergänzt wurde, erhofft sich Binggeli die Bestätigung der Playoff-Halbfinal-Qualifikation aus dem Vorjahr. «Wir haben uns gut verstärkt», sagt der Nationalspieler. «Mit Jenni und den nun vier Finnen können wir sicherlich gleich viel erreichen wie in der letzten Saison.» Nicht zuletzt die erfolgreichen Auftritte beim Champy-Cup Ende August zeigten, dass die Abgänge von Riku Kekkonen, Simon von Gunten, Andrin Putzi und Johannes Hartmann gut kompensiert werden konnten.

Nur bedingt aussagekräftig

Vor zu grosser Euphorie warnt Binggeli dennoch. «Der Champy-Cup ist eines, die Meisterschaft etwas anderes. Bei unserem Heimturnier wurde viel experimentiert, und die Resultate waren sekundär. Alligator Malans beispielsweise spielte beim Champy-Cup schon öfters schlecht und absolvierte dann doch eine starke Saison.»Dass mit dem «neuen» Chur in der bevorstehenden Saison zu rechnen ist, will Binggeli nicht abstreiten. «Sicher ist einiges möglich. Wir sind ein junges, dynamisches Team, das von Saison zu Saison Fortschritte macht und an Erfahrung gewinnt.» An den ganz grossen Wurf glaubt der Dübendorfer, der seit sechs Jahren für Chur spielt, gleichwohl nicht. Binggeli: «Wir sind auf einem guten Weg. Doch Wiler-Ersigen wird vorneweg marschieren. Das ist seit Jahren so und wird auch in der neuen Saison so sein. Die Berner haben sich sogar verstärkt.»Für Chur geht es in der auf zwölf Equipen aufgestockten Nationalliga A ab Samstag gemäss Binggeli in erster Linie darum, sich für die Playoffs der besten acht zu qualifizieren. «Vielleicht schaffen wir es unter die ersten vier. Wichtig ist aber, dass wir die Playoffs erreichen, egal, auf welchem Rang.»Binggeli weiss aus Erfahrung, dass danach – bekommt man es nicht gleich mit Dominator Wiler-Ersigen zu tun – alles möglich ist. Im Vorjahr etwa setzten sich in drei der vier im Best-of-7-Modus ausgetragenen Viertelfinal-Begegnungen die nach der Qualifikation schlechter klassierten Mannschaften durch (Ausnahme Wiler-Ersigen). Die Churer ihrerseits behielten als Siebte nach der Qualifikation gegen das Qualifikations-Dritte Alligator Malans die Oberhand (5:4 nach Verlängerung im siebten Spiel).

Bündner Derby zum Auftakt

Zu einem ersten Wiedersehen der beiden Bündner Rivalen, die sich in den vergangenen Playoffs eine geschichtsträchtige Schlacht lieferten, in welcher in fünf der sieben Spiele erst die Verlängerung oder das Penaltyschiessen die Entscheidung brachte, kommt es am Samstag um 18 Uhr in der Maienfelder Turnhalle Lust gleich zum Saisonauftakt. Beim Champy-Cup gewann Chur noch diskussionslos mit 10:5.

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