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Geheimdienst jagt den «Friedensduft»

«Friedensduft» ist ein Krimi der besonderen Art, da er mit Duftseiten versehen ist. Roger Rhyner und Martin C. Mächler stellten ihr gemeinsames Werk am Samstag in Glarus vor.

Südostschweiz
15.09.13 - 02:00 Uhr

Die Autoren Martin C. Mächler und Roger Rhyner präsentieren den ersten Duftkrimi der Welt unter dem Titel «Friedensduft»

Von Assunta Chiarella

I m Zeitalter der «Wort-Inflation» ist es immer noch unmöglich, den Duft einer Rose in Worte zu kleiden. Mit diesem Zitat des Deutsch-kanadischen Aphoristikers und Publizisten, Willy Meurer, beginnt das Abenteuer des Duftkrimis «Friedensduft». Der erste Duftkrimi der Welt erfordert nicht nur ein Detektiv- Wissen à la Hercule Poirot, sondern auch eine gute Spürnase.

«Der Leser kann mit dem Finger über insgesamt 14 Duftseiten streichen und diverse Düfte riechen, passend zu den jeweiligen Szenen und Protagonisten», erklärt der Glarner Schriftsteller und Radiojournalist Roger Rhyner und fügt an: «Durch aufmerksames Lesen lässt sich anhand des Duftes die Lösung des Rätsels finden.»

Der Duftkrimi «Friedensduft» handelt von dem Hobbygärtner Detlef Stoll, der mit der Züchtung einer Pflanze einen geheimnisvollen Duft verbreitet. Dieser Duft legt praktisch die halbe Stadt Berlin lahm, indem er die Psyche der Menschen verändert. Erst als verschiedene Geheimdienste hinter ihm her sind, wird sich Stoll der Tragweite seiner Erfindung bewusst.

Die Idee zum 220-seitigen Buch stammt von Roger Rhyner: «Zu diesem Krimi inspiriert hat mich ein wissenschaftlicher Artikel über die Wirkung der Blume ‘Gardenia jasminoides’. Ihr Duft beruhigt, mildert Angstgefühle und fördert den Schlaf.» Für ihn ist es bereits das dritte Duftbuch. Beim ersten handelt es sich um das Kinderbuch «Der stinkende Geissbock» und das zweite, soeben erschienene, heisst: «Geissbock Charly reist um die Welt». Der Pädagoge Markus Stadelmann brachte die beiden Schriftsteller Martin C. Mächler und Roger Rhyner zusammen. Bei ihrem ersten gemeinsamen Treffen unterbreitete ihm Rhyner die «Friedensduft-Idee». Die beiden auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, sei für den Layouter Stadelmann die schwierigste Aufgabe gewesen: «Martin Mächler war für das Hauptprodukt, also das Ausfeilen der Dialoge und das Wissen um die Lokalitäten zuständig, während Roger Rhyner die Szenen kürzte oder entsprechend verlagerte.»

Martin Mächler sei vorerst etwas skeptisch gewesen, da er als Hobbyautor bis anhin noch nie mit einem Co-Autoren zusammengearbeitet habe: «Nach mehreren Gesprächen fanden wir eine Ausgangsbasis. Letztlich war ich von dieser tollen Idee begeistert.»

Drei Jahre dauerte die Gemeinschaftsarbeit. Die Fantasie stellte für ihn die grösste Herausforderung dar: «Wir beide verfügen über unglaublich viel Fantasie. Da wir einander offen unsere Ideen mitteilten, fanden wir eine gemeinsame Mitte, was keineswegs selbstverständlich ist», betont Mächler. Gemeinsam mit Kollege Rhyner und Layouter Stadelmann bedankte er sich an der Buchpräsentation bei der Glarner Verlegerin Gaby Ferndriger, die von Anfang an vom Gelingen überzeugt war.

Roger Rhyner hat inzwischen eine enorme Affinität zu Duftnoten entwickelt. Kaum ist das dritte Projekt vollendet, tüftelt der kreative Radiojournalist schon am vierten: «Nächstes Jahr will ich die Musik mit Düften verbinden. Ich denke, wenn man Düfte vermehrt im Unterhaltungsbereich einsetzen würde, könnten daraus spannende und faszinierende Projekte entstehen.»

Weitere Infos gibts unter www.duftkrimi.ch

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