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Föhn sorgt für Schäden

Sturmartige Föhnböen haben am Wochenende für sommerliche Temperaturen gesorgt. In der Nacht auf Sonntag erlebte die Schweiz die erste Tropennacht des Jahres. Der Föhnsturm begünstigte aber auch Waldbrände und führte zu Verkehrs- behinderungen.

Südostschweiz
30.04.12 - 02:00 Uhr

In der Nacht auf Sonntag blieb die Quecksilbersäule bei Temperaturen von über 20 Grad stehen, wie der Wetterdienst Meteonews mitteilte. Den Spitzenwert massen die Meteorologen in Rorschach mit einer Tiefsttemperatur von 25,2 Grad. Aber auch andernorts blieben die Temperaturen in der Nacht deutlich über 20 Grad.

Am Samstag hatten die Gebiete nördlich der Alpen erstmals überhaupt einen Hitzetag im April mit Höchsttemperaturen von über 30 Grad erlebt. Ermöglicht wurde diese aussergewöhnliche Hitze durch den starken Föhn. Dieser drückte Warmluft aus Afrika in tiefere Lagen. Der Föhn stiess bis weit ins Mittelland vor, wo auch die höchsten Temperaturen gemessen wurden: Am wärmsten war es gemäss SF Meteo mit 30,2 Grad in Döttingen AG.

Der Föhn blies in der Nacht auf Sonntag besonders heftig: An etlichen Stationen wurden schwere Orkanböen gemessen. Spitzenreiter war gemäss Meteonews der Gütsch im Kanton Uri, wo Böen von 200 Stundenkilometern gemessen wurden.

Föhn führt zu Waldbränden

Gleich an mehreren Orten begünstigten die Winde die Ausbreitung von Waldbränden. In den Kantonen St. Gallen und Nidwalden brachen die Brände wegen schlecht gelöschter Feuer aus. Bei Plasselb im Kanton Freiburg griff ein Feuer auf den angrenzenden Wald über. Im Wallis brachen in der Gegend von Martigny gleich zwei Waldbrände aus. Die Orkanböen hielten die Einsatzkräfte in der ganzen Schweiz auf Trab. Vielerorts warf der Wind Strommasten und Bäume um und legte den Verkehr lahm. Die Jungfraubahn meldete, mehrere ihrer Bahnen hätten den Betrieb gar nicht erst aufnehmen können. Zahlreiche Einsätze wegen Sturmschäden vermeldeten ausserdem die Behörden in Schwyz, Luzern sowie im Wallis. Die Kantonspolizei Wallis rückte 80-mal in Zusammenhang mit den Böen aus. Bei der Kantonspolizei Bern gingen knapp 60 Meldungen ein. Durch umgestürzte Bäume beschädigte Stromleitungen führten in mehreren Kantonen zu Stromausfällen. (sda)

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