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Ein gediegenes Märchen

Mit «Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht» kommt die «Twilight»-Saga zu ihrem lang hinausgezögerten Ende.

Südostschweiz
22.11.12 - 01:00 Uhr

Von Axel Schock

Um den Fans eine möglichst ausgiebige Umsetzung des abschliessenden Bandes des Vampirroman-Zyklus zu bieten, wurde die Verfilmung von «Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht» in zwei Hälften zerlegt. Diesen Kniff hatten auch schon die Produzenten von «Harry Potter» angewandt, lässt sich so das unvermeidliche Ende doch etwas hinauszögern und an der Kinokasse in bare Münze verwandeln. Im Falle der 232 Minuten von «Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht» drängt sich dieser Verdacht unweigerlich auf. Bereits Teil eins schleppte sich über Strecken recht handlungsarm dahin, bis mit der Geburt des gemeinsamen Kindes von Vampir Edward (Robert Pattinson) und Bella (Kristen Stewart) dann doch noch ein dramatischer Höhepunkt erreicht war. Teil zwei schliesst nun unmittelbar daran an. Bis die frisch in eine Untote verwandelte Bella ihr Töchterchen, ein Baby mit allzu offensichtlich computergeneriertem Gesicht, selbst in Händen halten darf, muss sie allerdings erst noch ihre neu gewonnenen Vampirkräfte und Instinkte in den Griff bekommen.

Daran, dass in den maskenhaft und idealisiert geschminkten Gesichtern wenig überzeugende Emotionen zu entdecken sind, hat sich der Zuschauer bereits durch die vier vorangegangenen «Twilight»- Filme gewöhnt. Die Dialoge bleiben auch weiterhin hölzern, zumal wenn sie von eher mässig begabten Darstellern gesprochen werden.

Märchenhaftes Finale

Doch kann man diesen Verfilmungen überhaupt mit solchen Massstäben begegnen? Am Standard anderer Genrestreifen gemessen ist und bleibt dieses Vampirepos eine kitschige Schnulze. Das weiss auch Regisseur Bill Condon; er hat sich gar nicht erst bemüht, mehr aus Stephenie Meyers Romanvorlage herauszuholen. Im Kern, das hat Bill Condon gut erkannt, ist Stephenie Meyers Blutsaugerepos ein ganz gediegenes Märchen.

Ab heute landauf und landab in den Kinos.

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