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Die Nachwuchsarbeit in der Surselva wird honoriert

Premiere für den Bündner Skiverband (BSV): Swiss-Ski hat ihm, beziehungsweise seiner Trainingszelle Schneesport-Team (SST) Surselva, gestern in Ilanz erstmals das Label «Regionales Leistungszentrum Ski Alpin» verliehen.

Südostschweiz
16.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Bernhard Camenisch

Ski alpin. – Unter dem Namen «RLZ Ski Alpin BSV Surselva» hat nun auch Graubünden ein Regionales Leistungszentrum (RLZ) für alpine Skifahrer. Vorerst für ein Jahr konnte BSV-Präsident Gabriel Casutt und Regierungsrat Mario Cavigelli, zugleich der Präsident der SST Surselva, gestern das Label von Swiss-Ski-Vizepräsident Urs Winkler und von Franz Hofer, dem Nachwuchschef bei Swiss-Ski, entgegennehmen. Winkler, der im Sportgymnasium Davos Rektor einer von nur fünf Swiss Olympic Sport Schools ist, bezeichnet dies als Meilenstein und fand lobende Worte: «Das RLZ Ski Alpin BSV Surselva bietet den jungen Athletinnen und Athleten ein ausgezeichnetes Umfeld, in dem sie ihre Möglichkeiten entfalten können.»

Rundum gut abgedeckt

Zukünftig wird jedes Jahr über eine Rezertifizierung entschieden. Die Voraussetzungen in der Surselva scheinen zu stimmen, um dem RLZ eine langfristige Zukunft zu bescheren. Das Leistungszentrum basiert auf dem Zusammenwirken von vier Partnern: Das SST Surselva als Sport-Partner, die Talentschule Surselva in Ilanz als Schul-Partner, das Kreisspital Ilanz als Medical-Partner und eben Swiss-Ski als Label-Partner.Die Mindestanforderungen zur Labelvergabe wurden um ein Vielfaches überboten. Cavigelli wertet dies als Anerkennung der Nachwuchsarbeit, die im Tal geleistet wird. Er weiss aber auch, dass die Auszeichnung gleichzeitig mit der Herausforderung verbunden ist, die Qualität des Kaderbetriebs auch in Zukunft auf einem hohen Niveau zu halten und weiterzuentwickeln. «Der bisher eingeschlagene Weg ist konsequent weiter zu verfolgen», gibt Cavigelli die Parole an.Als glücklichen Umstand für entscheidende Fortschritte bei der Förderung von Nachwuchssportlern in der Surselva hebt Cavigelli die Talentschule Surselva hervor, die ihren Oberstufe-Schulbetrieb erst im August 2009 aufgenommen hat. Neben Musikern, Fussballern, Ski-nordisch-Athleten und einer Snowboarderin wird die Schule derzeit von sieben Skifahrern und zwei Skifahrerinnen im Alter von 13 bis 15 Jahren besucht. Den Talentschülern wird ein grosses Pensum zugemutet. Nebst rund 15 Trainingsstunden in der Woche haben sie bis zu 35 Schullektionen zu absolvieren. Qualitativ guten Unterricht zur Entlastung und Förderung der jungen Sportler und Musiker wird zwar grossgeschrieben, doch müsste gemäss Silvio Pool, dem Koordinator RLZ im Bündner Skiverband, die Anzahl der Schulstunden auf 25 runtergesetzt werden. Diesbezüglich fordert er auch die Politik zum Handeln auf.

Weitere Talentschulen sind geplant

Pool erklärte gestern auch, dass im Kanton Graubünden schon bald weitere Talentschulen entstehen sollen. Im Aufbau befinden sich solche in Chur, Davos und St. Moritz. Die Talentschule Surselva hat derweil bereits den nächsten Schritt ins Auge gefasst, wie ihr Präsident Martin Gabriel sagt: «Wir streben eine Zertifizierung als Swiss Olympic Sport School an.» Mit ihrem Angebot will die Talentschule Surselva auch schon bald auswärtige Schüler ansprechen. Mit ihren Ambitionen könne die Talentschule Surselva weiter ein verlässlicher Partner des BSV/SST sein und damit auch die Strukturen des RLZ stärken, meint Schulleiter Gieri Tschuor.

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