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Die Babysittervermittlung im Kanton geht online

Das Rote Kreuz Graubünden (RKG) hat im Internet eine kostenlose Babysitter-Vermittlungsplattform lanciert. Diese ermöglicht es Teenagern, die den RKG-Babysitterkurs besucht haben, eine Familie zu finden – und umgekehrt.

Südostschweiz
24.10.14 - 02:00 Uhr

Von Lorena Strub

Chur. – Einige Eltern seien anfänglich dem Projekt gegenüber schon ein bisschen skeptisch gewesen, gab gestern die Projektverantwortliche Madeleine Salzgeber bei der Vorstellung der neuen RKB-Babysitter-Vermittlungsplattform zu. Nach einer durchgeführten Umfrage und erfolgreicher Testphase sind nun alle Bedenken verschwunden. Dazu habe sicherlich das seriöse Auftreten der einfach aufgebauten Internetseite beigetragen, hiess es gestern. Dort können sich Eltern, die ab und zu ihre Schützlinge einem Babysitter überlassen möchten, nun kostenlos registrieren.

Anonymität an erster Stelle

Nach der Registration zeigt der Browser alle Hütewilligen der Umgebung an. Jedoch sind nur Alter, Geschlecht und Wohnort ersichtlich. Mit dieser Anonymität möchte sich das RKG bewusst von anderen Anbietern abgrenzen und zur Sicherheit der Benutzer beitragen. «Ein Foto und die Hobbyliste sind da nicht nötig», sagte Therese Spescha, Verantwortliche für Kommunikation und Marketing. Die Plattform sei lediglich da, um zu verbinden.

Für die darauffolgenden Schnuppergespräche und den Vertrag sind die Arbeitgeber verantwortlich. Das RKG legt nur den Rahmen, die Ausbildung und die Spielregeln fest. Das Schnuppergespräch sei ähnlich abgelaufen wie ein Vorstellungsgespräch, meinte eine anwesende Mutter mit ihrem Mädchen auf Arm lachend. Schliesslich vertraue man sein Liebstes einer Fremden Person an.

Die Nachfrage steigt

Gesamthaft haben seit Beginn der Achzigerjahre 5000 Jugendliche den zweitägigen RKG-Babysitterkurs absolviert. Noch immer machen junge Frauen die grosse Mehrheit aus, bestätigte gestern Cornelia Bischoff, Abteilungsleiterin Bildung und Gesundheitsförderung beim RKG.

Fünf Leiterinnen geben jährlich bis zu 20 Kurse, Tendenz steigend. Da die zukünftigen Babysitter freiwillig teilnehmen, seien sie jeweils top motiviert, sagte Salzgeber weiter. Jährlich seien dies 150 bis 180 Teenager. Auch vonseiten der Eltern sei eine grössere Nachfrage, insbesondere im Raum Chur und im Engadin, zu verzeichnen. Laut RKG-Präsident Hans Geisseler weist dies auf eine gesellschaftliche Veränderung hin.

Die bisherige Babysittervermittlung im Kanton ist nun aufgelöst. Je nach Region waren unter anderem Frauen- und Samaritervereine sowie Tourismusorganisationen und Privatpersonen für das Vermitteln von Betrauungsangeboten verantwortlich.

www.babysitter.srk-gr.ch

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