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Chur baut jetzt einen Obertorkreisel für den stehenden Verkehr

Gestern hätten die Bauarbeiten am Churer Obertorkreisel begonnen, schreibt das Tiefbau- und Vermessungsamt. Zum Glück erst gestern. Sonst hätte sich der Verkehr am Mittwochabend noch viel länger gestaut.

Südostschweiz
10.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Reto Furter

Chur. – Überall das gleiche Bild am Mittwochabend: rote Lichter. Stau. Alles stand still in Chur – und sogar jene, welche die Schleichwege ganz genau kennen, hatten ein schweres Los. Immer dann nämlich, wenn sie eine stehende Kolonne kreuzen mussten. Stau. Beim Obertor sowieso, auf der Malanserstrasse, auf der Ringstrasse, auf der Kasernenstrasse, auf der Wiesentalstrasse, auf der Grabenstrasse. Überall eben.

Vorreiter in Sachen Langsamverkehr

Chur macht vor, wovon man in anderen Städten nur träumen kann. Chur braucht keine neuen Tempo-30-Zonen und auch keine Begegnungszonen. Wozu auch? Langsamer als in Chur kann man in ganz Europa nirgends fahren. Sämtliche Verkehrsflächen gehören dem stehenden Verkehr. Schuld daran sind nicht die Linken, nicht die Grünen, nicht der VCS und auch nicht Verkehrsminister Moritz Leuenberger. Schuld ist vielmehr der vorne in der Kolonne, wetterte am Mittwochabend der hinten in der Kolonne.

Gehla, Liechtenstein, ein Unfall

Am schulfreien, regnerischen Nachmittag seien wohl viele nach Chur gefahren, orakelt man bei der Stadtpolizei Chur. Dann hätten auch die Besucher der Gehla für viel Verkehr gesorgt, im Fürstentum Liechtenstein habe man zudem einen Feiertag begangen und sei wohl auf Einkaufstour nach Chur gefahren. Auf der Autobahn A13 ereignete sich dazu noch eine Kollision,die Autobahneinfahrt Chur Nord in Richtung Landquart war gesperrt und sorgte mit für den langen Rückstau. Und ja, die Baustelle am Obertor, wo die Verkehrsführung seit Monaten etwa fünf Mal täglich wechselt, trug wohl auch zum Stillstand am Mittwoch bei. Das glauben zumindest jene, die dort standen, standen, standen – und standen.

«Falsch», sagt das Tiefbauamt

Das stimmt aber alles gar nicht, wie das städtische Tiefbau- und Vermessungsamt in seiner aktuellen «Bauinfo Nr. 7» informiert. Mit der ersten Bauetappe für den Kreisel habe man nämlich erst gestern, am 9. September, begonnen. Gestern! Zum Glück erst gestern. Der Langsamverkehr vom Mittwochabend würde sonst sicher jetzt noch im Stau stehen.

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