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Bund muss Defizitgarantie übernehmen

Die Finanzkommission des Nationalrats bringt den Motor der Bündner Olympiakandidatur ins Stottern. Ihre Anträge zuhanden der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur zielen darauf ab, die finanzielle Verantwortung für die Durchführung von Olympischen Winterspielen an den Kanton Graubünden und die Gemeinden Davos und St.

Südostschweiz
30.01.13 - 01:00 Uhr

Von Stefan Bisculm

Moritz abzuschieben.

Sollte diese Meinung in Bern mehrheitsfähig sein und sich im endgültigen Bundesbeschluss über die Beiträge des Bundes an die Olympischen Winterspiele Graubünden 2022 widerspiegeln, käme dies einem Todesstoss für die Bündner Kandidatur gleich. Denn in der Botschaft der Bündner Regierung an den Grossen Rat heisst es unmissverständlich, dass die Übernahme eines Defizitrisikos für den Kanton ausgeschlossen ist. Und diese Botschaft ist die Grundlage, über die das Bündner Stimmvolk abstimmen wird.

Olympische Winterspiele können aufgrund ihrer riesigen Dimensionen nur als nationales Projekt realisiert werden. Der Bund muss deshalb die Finanzierung und das Risiko für die Durchführung der Spiele übernehmen. Neben dem in Aussicht gestellten Bundesbeitrag von einer Milliarde Franken gehört dazu auch eine Defizitgarantie ohne Wenn und Aber.

Die Frage, ob der Bund dazu bereit ist, wird erst nach dem Abstimmungssonntag vom 3. März abschliessend beantwortet. Die Finanzkommission hat mit ihren Vorschlägen aber schon mal gehörig Wasser auf die Mühlen der Skeptiker gegossen. Denn für viele Bündner gilt noch immer der Leitsatz: Besser ohne Abendessen ins Bett gehen als mit Schulden aufstehen.

sbisculm@suedostschweiz.ch

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