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Bradley Wiggins souveräner Leader der Tour de France

Team Sky hat gestern eine Attacke des Italieners Vincenzo Nibali abwehren müssen. Die Mannschaft von Leader Bradley Wiggins zeigte sich aber souverän. Problemlos verteidigte der Brite in der Tour de France sein Maillot jaune.

Südostschweiz
12.07.12 - 02:00 Uhr

Von Werner Eisenring

Rad. – In den Steigungen ist Bradley Wiggins nur schwer beizukommen. Und so versuchte es in der gestrigen zehnten Etappe der Tour de France halt der Gesamt-Vierte Vincenzo Nibali auf jenem Terrain, auf dem er dem Briten überlegen ist: in der Abfahrt. Kurz nachdem die Gruppe mit allen Favoriten die Passhöhe des Col du Grand Colombier, der erstmals in der Geschichte der Tour befahren wurde, überquert hatte, machte sich der Sizilianer aus dem Staub. Schnell konnte er sich absetzen, und mit Hilfe von Teamkollege Peter Sagan, der sich aus einer früheren Spitzengruppe hatte zurückfallen lassen, holte Nibali über eine Minute Vorsprung heraus. Doch Sagan war seinem Chef nicht lange eine grosse Hilfe. Im letzten Aufstieg zum Col de Richemond musste der Slowake abreissen lassen, und alleine befand sich Nibali gegenüber seinen Verfolgern auf verlorenem Posten.

«Immer cool geblieben»

Angeführt von Richie Porte und Chris Froome machte Team Sky das verlorene Terrain bald wieder wett. «Wir sind immer cool geblieben», konnte Wiggins Bilanz ziehen. Nibali konnte aber immerhin von sich sagen, wenigstens einen Versuch unternommen zu haben. Doch am Ende trafen die Favoriten alle gemeinsam im Ziel ein. Wiggins behauptete sich souverän. Er liegt weiter knapp zwei Minuten vor dem Australier Cadel Evans, auch die Abstände zu den weiteren Gesamtersten blieben unverändert. Heute bietet sich seinen Gegnern die nächste Chance. Die elfte Etappe startet in Albertville, der Olympia-Stadt von 1992. Sie führt über zwei schwere Pässe, Col de la Madeleine und Col de la Croix de Fer. Am Ende steht in La Toussuire die zweite Bergankunft der diesjährigen Tour auf dem Programm. Der Schlussaufstieg ist 18 km lang.

Den Tagessieg machten indes andere unter sich aus. Schon in der Anfahrt zum Col du Grand Colombier hatte sich eine Spitzengruppe mit 25 Fahrern gebildet, die am Fuss der Steigung gut sechs Minuten vorauslag. Auf der Passhöhe, gut 40 km vor dem Ziel, war noch ein Quartett übrig, mit noch immer über fünf Minuten Reserve auf Wiggins und Co.: der Franzose Thomas Voeckler, der Italiener Michele Scarponi, der Spanier Luis Leon Sanchez und der Belgier Dries Devenyns.

Voeckler kämpfte Gegner nieder

Acht Kilometer vor dem Ende schaffte der Deutsche Jens Voigt nochmals den Anschluss. Ein Quintett rüstete sich so zum Kampf um den Etappensieg in Bellegarde-sur-Valserine, nur 30 km südwestlich von Genf. Devenyns setzte sich im Finale als Erster ab, doch als die Strasse hinauf zum Ziel nochmals anstieg, war es um den Belgier schnell geschehen. Thomas Voeckler kämpfte seine Gegner nieder und feierte seinen dritten Etappensieg im Rahmen der Tour de France.

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