×

Baufirma sieht beim Hallenbad Davos keine Mängel mehr

Die beim Davoser Hallenbad entdeckten Mängel dürften kaum der Firma anzulasten sein, die für den Neubau und die Sanierung zuständig war.

Südostschweiz
16.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Béla Zier

Davos. – Der erneute Sanierungsaufwand beim Davoser Hallenbad wird die Gemeinde bis 2015 rund 3,9 Millionen Franken kosten (Ausgabe vom Dienstag). Es ist davon auszugehen, dass die Steuerzahler dafür aufkommen müssen. Dies jedenfalls lässt sich aus einer Stellungnahme der Generalunternehmung Hauser, Rutishauser, Suter AG (HRS) aus St. Gallen ableiten. Diese Firma hatte von 2003 bis 2006 den Neubau sowie die Sanierung des Hallenbads durchgeführt.«Der Auftrag, den wir von der Gemeinde Davos im Jahr 2000 erhalten haben, sah für den Sanierungsteil eine möglichst kostengünstige Lösung vor. Im Besonderen wurde festgehalten, dass aufgrund der damaligen von der Gemeinde vorgenommenen Zustandsbeurteilung keine Sanierung der bestehenden Becken vorzunehmen sei», teilte das HRS-Geschäftsleitungsmitglied Christian Peter gestern auf Anfrage hin schriftlich mit. Ob es auf diesen Entscheid der damaligen Davoser Behörden zurückzuführen ist, dass jetzt Wasser vom Hauptschwimmbecken in das darunterliegende Technikgeschoss eindringt, wäre also klärungsbedürftig.

Die vereinbarten Aufträge erledigt

Nach Abschluss der Arbeiten wurde 2006 bei der Bauübergabe eine Mängelliste erstellt. Dies sei dann auch noch vor Ablauf der zweijährigen Garantiefrist erfolgt, schreibt Peter weiter. Die dabei zu Tage getretenen Probleme seien in Ordnung gebracht worden. «Zum heutigen Zeit- punkt sind sämtliche Mängel erledigt und keine verdeckten Mängel pendent.»Nun aber sagte die Davoser Gemeindearchitektin Cornelia Deragisch gegenüber der «Südostschweiz», dass man festgestellt habe, dass beim Neubau sowie der Sanierung «gewisse Sachen» nicht gemacht worden seien. Unterliess also die HRS Arbeiten bei der Sanierung oder dem Neubau, mit denen sie damals von der Gemeinde Davos beauftragt worden war, oder wurden Aufträge gestrichen? Gemäss der Generalunternehmung war dies nicht der Fall. «Es wurde der mit der Gemeinde im Detail abgesprochene Sanierungsumfang ausgeführt. Grundsätzlich haben wir jene Arbeiten ausgeführt, die Bestandteil unserer Offerte waren und vertraglich vereinbart wurden», stellt Peter klar.

Es wurde schon viel Geld investiert

Dass für das gesamte Schwimmbad bereits wieder viel Geld für Sanierungsarbeiten in die Hand genommen werden muss, ist angesichts der erst kürzlich getätigten Investitionen kaum nachvollziehbar. So kostete der neue Schwimm- und Wellnessbereich 11,85 Millionen Franken und die Sanierung des alten Schwimmbads gemäss HRS 5,55 Millionen Franken.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Zeitung MEHR