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Akrobatik im Gartenflügel

«Akrobatika» heisst die neue Ausstellung in Ziegelbrücke. Maja Hürst stellt ab morgen in der Galerie Gartenflügel aus.

Südostschweiz
27.06.14 - 02:00 Uhr

Von Claudia Kock Marti

Ziegelbrücke. – Ihre letzte Ausstellung war in Bangkok. Jetzt breitet Maja Hürst ihr visuelles Universum namens «Tika» im Gartenflügel in Ziegelbrücke aus. Auf der Suche nach einer eigenen, unverkennbaren Bildsprache sei dieser Name entstanden, sagt die autodidaktische Künstlerin. Auf dem Boden liegen verschiedene Werke – grosse und kleine Zeichnungen, aber auch zwei grosse Marionetten – ein Mann und eine Frau aus Holz –, die noch aufgehängt werden müssen. Die Figuren wurden eigens für die Ausstellung in Ziegelbrücke geschaffen.

«Ich lote mögliche und unmögliche Bewegungen des menschlichen Körpers und von Tieren aus», sagt Hürst. Darum nenne sie ihre Ausstellung «Akrobatika». Es gehe aber auch um die Vorstellung von Akrobatik, vom Umspannen weiter Felder in der Kunst und dem Ausprobieren von Grenzen.

Erste Soloausstellung in der Schweiz

Nach unzähligen Stationen auf dem Erdball realisiere die 36-jährige Zürcherin in Ziegelbrücke nun ihre erste grosse Einzelausstellung in der Schweiz, erklärt Katharina Lang, die beim Aufbauen hilft. Die Glarner Kunsthistorikerin ist Gastkuratorin in Robert Jennys Galerie und von Maja Hürsts Werken begeistert.

Wie lässt sich die eindrückliche Bildsprache der Künstlerin beschreiben? Sie übersetzt ihre Themen in Kompositionen aus grafischen Formen, intensiven Farben, vielschichtigen Texturen und diversen Materialien. Einmal malt sie mit Spray und Acryl auf eine Leinwand, dann brennt sie mit einem Lötkolben auf Holz.

Die Zürcherin ist in Kairo und Köln aufgewachsen. Heute teilt sie ihre Zeit zwischen Rio de Janeiro, Berlin und Zürich ein, wie sie erzählt. Auch das Glarnerland kennt sie, da sie als Kind oft bei einer Tante in Netstal zu Besuch war. Die Inspirationsquellen, aus denen sie schöpfe, seien sehr verschieden. Dies können Alltagsmomente, politische Entscheide, Sagengeschichten, volkstümliche Motive, unterschiedliche Kulturen und der Respekt vor der Natur sein, welche sie beschäftigen und durch ihre Kreativität eine visuelle Form erhalten.

Akrobatik im weitesten Sinne

Für «Akrobatika» hat Maja Hürst Werke geschaffen, welche die Erwartungen an mögliche und unmögliche Bewegungen menschlicher und tierischer Körper dehnten, wie Lang erklärt. Joseph Beuys schrieb einst: «Die einzig revolutionäre Kraft ist die Kraft der menschlichen Kreativität, die einzig revolutionäre Kraft ist die Kunst.» Um bei Maja Hürst zu bleiben: «Sie ist eine Künstlerin im vollen Herzen, stets bemüht, mit ihren Werken Statements zu vermitteln und den Betrachter aufmerksam zu machen auf die Schönheit der Natur, der Welt und der Kultur», so Katharina Lang.

Die Ausstellung ist ab Samstag bis zum 24. August jeweils von 16 bis 18.30 Uhr am Wochenende geöffnet, wobei die Galerie vom 19. Juli bis 3. August wegen Ferien geschlossen ist.

Samstag, 28. Juni, Vernissage in der Galerie Gartenflügel, Ziegelbrücke; 17 bis 21 Uhr.

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