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US-Notenbank entscheidet über Leitzins - weitere Anhebung erwartet

Seit März 2022 hat die US-Notenbank Fed den Leitzins im Kampf gegen die galoppierende Inflation schon zehn Mal angehoben. Doch jetzt lässt die Teuerung nach. Experten erwarten für die Zinssitzung am Mittwochabend eine weitere Erhöhung. Dann könnte eine Pause folgen.

Agentur
sda
26.07.23 - 08:25 Uhr
Wirtschaft
Auf ihn schaut am Mittwochabend die ganze Welt, wenn der Zinsentscheid der US-Notenbank ansteht: Fed-Chef Jerome Powell.
Auf ihn schaut am Mittwochabend die ganze Welt, wenn der Zinsentscheid der US-Notenbank ansteht: Fed-Chef Jerome Powell.
KEYSTONE/AP/Andrew Harnik

Im Juni hatte das Fed nach zehn Anhebungen in Folge eine Pause eingelegt und den Leitzins in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent belassen. Damals signalisierte die Notenbank noch mindestens zwei weitere Anhebungen in diesem Jahr. Nun wird am Finanzmarkt für den um 20.00 Uhr Schweizer Zeit anstehenden Zinsentscheid mit einem weiteren Aufschlag von 0,25 Prozentpunkten gerechnet.

Seit März 2022 hob das Fed seinen Leitzins im Kampf gegen den hohen Anstieg der Konsumentenpreise um insgesamt fünf Prozentpunkte an. Der Zyklus gilt als eine der schnellsten und schärfsten Straffungsperioden in der Geschichte der Fed. Die rasante Inflation war unter anderem vom Anstieg der Energiepreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ausgelöst worden.

Die richtige Balance finden

Die Inflation im Zaum zu halten ist die klassische Aufgabe der Notenbanken. Steigen die Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr für Kredite ausgeben - oder leihen sich weniger Geld. Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht unbegrenzt weitergeben - und idealerweise sinkt die Inflationsrate.

Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, dass die Wirtschaft abgewürgt wird. Die richtige Balance zu finden, ist die grosse Herausforderung für die Zentralbanker.

Verschiedene Ansichten über weiteres Vorgehen

Während die weitere Zinserhöhung am Mittwoch bei Analysten als sicher gilt, ist die spannende Frage, wie es danach weitergeht. Medienberichten zufolge gibt es unter den Mitgliedern des US-Notenbankrates unterschiedliche Ansichten. Einige seien dafür, mit den Zinserhöhungen fortzufahren. Die andere Fraktion wolle die Anhebungen stoppen, um den Arbeitsmarkt zu schützen, schrieb der Finanzdienst Bloomberg.

Die Juni-Daten zeigten, dass sich die hohe Inflation in den USA erneut und spürbar abschwächte. Die Konsumentenpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,0 Prozent. Das war der niedrigste Wert seit etwas mehr als zwei Jahren. Im Vormonat hatte die Rate noch 4,0 Prozent betragen.

Die Kerninflation fiel im Juni ebenfalls deutlich von 5,3 auf 4,8 Prozent. Bei dieser Rate werden volatile Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert. Nach Meinung von Ökonomen gibt die Kernteuerung den allgemeinen Preistrend besser wider als die Gesamtrate.

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