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Gastro Graubünden will Lehrlinge im Ausland rekrutieren

Mit der Rekrutierung von Schulabgängern im Ausland betritt Gastro Graubünden Neuland. Mit gutem Grund. In der Gastronomie ist die Situation beim Berufsnachwuchs besonders kritisch.

Südostschweiz
24.11.13 - 08:00 Uhr
Zeitung

Chur. – In gewissen Branchen fehlt es in der Schweiz an allen Ecken und Enden an qualifizierten Arbeitskräften. Es mangelt bereits an Schulabgängern - ohne diese können freie Lehrstellen nicht besetzt werden. Wie im August bekannt wurde, prüft der Bundesrat deshalb die Rekrutierung von Lehrlingen im Ausland. Speziell in südeuropäischen Ländern, wo der Anteil Jugendlicher ohne Aussichten auf einen Job gross ist.

Aufgrund der demografischen Entwicklung wird sie sich die Situation bei den Lehrlingen der Gastronomie-Branche in den nächsten Jahren noch verschärfen. Gastro Graubünden will dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen. Der Verband macht in einem Pilotprojekt mit, welches vorsieht, in den EU-Staaten Spanien, Portugal, Tschechien, Slowakei und Ungarn sowie den ehemaligen ostdeutschen Bundesländern junge Leute zu rekrutieren. «Bis im März 2014 soll ein detailliertes Projekt vorliegen», sagt Fluregn Fravi, Geschäftsführer von Gastro Graubünden im Bündner Wirtschaftsmagazin «Puls», das der «Schweiz am Sonntag» beigelegt ist.

Noch ungelöste Probleme

Widerstand speziell gegen die Pläne des Bundes ist programmiert, sind doch praktische Fragen wie Vorbildung, Sprachkenntnisse, Betreuung und Unterkunft, Finanzierung, rechtlicher Status der ausländischen Lehrlinge und deren spätere Integration in den Schweizer Arbeitsmarkt ungelöst. Dafür, so verlautet aus dem Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung, sei eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Besonders brisant ist die Idee angesichts mehrerer Initiativen, die die Zuwanderung beschränken wollen, allen voran die SVP-Masseneinwanderungsinitiative, über die am 9. Februar abgestimmt wird. (hb/nw)

Zur aktuellen «Puls»-Ausgabge gehts hier.

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