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Tschirky zieht positive Bilanz – «Vertigo» steht vor dem Aus

Der Kunsthof in Uznach steht vor einem weiteren Wechsel: Die im Gebäude untergebrachte Bar «Vertigo» 
schliesst nach elf Jahren unter Pächter Oliver Isch Ende Mai. Dagegen scheint sich der Pächterwechsel des 
Restaurants «The Kunsthof» auszuzahlen – obschon am Auftritt nach aussen noch gearbeitet werden muss.

Urs
Schnider
11.05.17 - 09:40 Uhr
Wirtschaft
Zufrieden, aber selbstkritisch: Pächter Silvan Tschirky blickt auf erfolgreiche erste Wochen zurück – und sieht Potenzial.
Zufrieden, aber selbstkritisch: Pächter Silvan Tschirky blickt auf erfolgreiche erste Wochen zurück – und sieht Potenzial.

Die Bar «Vertigo» in Uznach wird ihrem Namen gerecht. Vertigo steht un-ter anderem für Wende und Wandel. Und ein solcher steht der Bar im Kunsthof bevor: Ende Mai wird Pächter Oliver Isch die letzten Biere zapfen, wie er auf Anfrage bestätigt. «Ja, es stimmt, ich höre auf.» Am 27.  Mai wird er letztmals hinter dem Tresen stehen und seine Gäste bewirten. Dann werden es genau elf Jahre sein, in welchen er der «Vertigo» ein Gesicht gab: Die Kunsthof AG habe ihm gekündigt, nun mache er sich auf die Suche nach einer neuen Herausforderung, wie er sagt. Er hoffe, dass die Vermieterin, die Kunsthof AG, jemanden finde, der die Bar weiterführe.

Neuer Pächter steht bereit

Das scheint auf gutem Weg. Der Verwaltungsratspräsident der Kunsthof AG, Benno Schubiger, bestätigt die Kündigung und gibt sich bezüglich Nachfolge zuversichtlich: «Wir stehen kurz vor Vertragsabschluss mit dem neuen Pächter.»
Schubiger lobt Ischs Arbeit: Von den elf Jahren, in welchen Isch die «Vertigo» führte, habe er acht oder neun Jahre einen «Superjob» gemacht. «In jüngster Zeit hatten wir im Verwaltungsrat aber den Eindruck, dass etwas die Luft draussen war, dass er langsam genug hatte», sagt Schubiger. In mehreren längeren Gesprächen sei man «gegenseitig zum Schluss gekommen», dass der «Vertigo» ein Wechsel gut tun würde – und trenne sich nun. Die Bar werde einen frischen Anstrich erhalten, das Erscheinungsbild werde aber beibehalten. «Im Verlauf des Juni wird die Bar wieder geöffnet.»

Erfolgreicher Konzeptwechsel

Der neue Wind, wie ihn Schubiger sich für die «Vertigo» wünscht, macht sich offenbar beim Restaurant «The Kunsthof» bezahlt. Das Lokal wurde Ende Februar vom neuen Pächter Silvan Tschirky mit neuem Konzept eröffnet. Nun ziehen die Betreiber eine erste Bilanz. Und die fällt gemäss Benno Schubiger hervorragend aus: Er lobt das neue Konzept, welches ein «sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis» biete, die «hervorragende Küche», aber auch das Team in höchsten Tönen: Dieses sei sehr selbstkritisch, nehme Anregungen auf und setze diese auch um, sagt Schubiger.

Personal war am Anschlag

Vielleicht sei das Personal zu Beginn etwas an den Anschlag gekommen. «Das hatte aber vor allem damit zu tun, dass sie förmlich überrannt wurden», glaubt Schubiger.
Pächter Tschirky ist ebenfalls zufrieden, sieht aber noch Optimierungspotenzial: «Wir dürfen eine positive Bilanz ziehen. Der Tag der offenen Türe mit gegen 700 Besuchern war ein voller Erfolg.» Die beiden Wochen nach der Eröffnung waren gemäss Tschirky genial. «In dieser Zeit waren wir mittags und auch beim Sonntagsbrunch stets komplett ausgebucht», freut er sich.

«Die Abläufe im Team dagegen haben zu Beginn nicht perfekt funktioniert, das ist vom ersten Tag an auch gar nicht möglich. Deshalb haben wir die letzten zwei Monate viel Zeit in Teamschulungen gesteckt.» Die Küche werde sehr gerühmt. «Das ist das Wichtigste.» Im Moment seien zwar nicht mehr jeden Mittag alle Tische besetzt. «Aber wir verkaufen zwischen 25 und 70 Essen pro Mittag.» Und der Sonntagsbrunch sei seit der Eröffnung immer komplett ausgebucht, sagt Tschirky stolz. «Und wir haben bisher zwölf Abendevents durchgeführt.»

Kritik gabs «nur nach Eröffnung»

Das Konzept brauche ein bis zwei Jahre Zeit, bis es gut etabliert sei. «Aber obschon wir an der Bekanntheit und am Auftritt gegen aussen noch kräftig arbeiten müssen, sind wir sehr zufrieden nach diesen ersten Wochen.» Die Küche, das Ambiente, die Gestaltung des Lokals und die grosse Weinauswahl würden besonders gerühmt.

Kritische Feedbacks habe es auch ein paar gegeben, jedoch ausschliesslich in den ersten zwei Wochen, versichert Tschirky. «In der Eröffnungszeit lässt sich aber nicht jeder individuelle Fehler vermeiden, mit dem mussten wir leider rechnen.»

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