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Aus und vorbei: Die Rüesch Bau AG in Niederurnen ist Konkurs

Die Niederurner Baufirma Rüesch musste am Donnerstag ihre Bilanz deponieren. Rund 50 Personen verlieren ihre Arbeit. Das habe auch mit dem enormen Preisdruck in der Branche zu tun, sagt der Inhaber.

Südostschweiz
25.02.17 - 09:00 Uhr
La Quotidiana
Die Rüesch Bau AG nimmt ab sofort keine Aufträge mehr an. Archivbild
Die Rüesch Bau AG nimmt ab sofort keine Aufträge mehr an. Archivbild

Die Stimmung in den Büros der Rüesch Bau AG ist trist an diesem Freitag. Die Empfangsdame muss mehr als einmal am Telefon erklären, dass man keine Aufträge mehr annehmen könne, weil die Firma Konkurs ist. Das Ende kommt aus der Aussensicht plötzlich, herrscht doch im Glarnerland rege Bautätigkeit und sind die Glarner Baufirmen im Grossraum Zürich sehr gefragt. Das Problem seien denn auch nicht die Aufträge an sich gewesen, erklärt Firmeninhaber Werner Marti. «Es ist der Preisdruck: Wir haben zwar genug Aufträge, aber verdienen damit kein Geld mehr.» Eine reine Baufirma könne darum in dieser Situation kaum mehr überleben. «Es funktioniert nur noch, wenn man das Bauen mit anderen Tätigkeiten wie Immobilienhandel oder dem Betreiben einer Deponie quersubventionieren kann», sagt Werner Marti. Er verspricht zugleich, sich für jeden einzelnen Arbeiter einzusetzen, damit diese eine neue Stelle finden. Und er ist guter Dinge: Ersten Mitarbeitern habe schon eine neue Stelle vermittelt werden können. (sdü)


Die grössten Stellenverluste der letzten Jahre

●Electrolux; 120 Stellen. Der bisher grösste Stellenabbau im Kanton Glarus. Das Werk in Schwanden wurde auf Ende 2015 geschlossen.

●Tridonic; 115 Stellen. Die zweitgrösste Kündigung im Kanton Glarus wurde Anfang Mai 2014 bekannt. Die Produktion der Tridonic wurde auf Ende 2014 ins günstigere Ausland verlagert. 55 Arbeitsplätze bleiben aber weiterhin in Ennenda bestehen.

●Electrolux; 80 Stellen. Schon gegen Ende 2012 wurden bei der Electrolux in Schwanden 80 Stellen gestrichen. Begründet wurde der Abbau mit dem Euro und damit, dass das Hochpreisland Schweiz zu teuer für die Produktion sei.

●Beglinger Gartenbau; 61 Stellen. Die Firma konnte die Löhne nicht mehr bezahlen und ging Ende 2012 Konkurs. Sie musste die Tore für immer schliessen. Für die Lehrlinge konnte eine Lösung gefunden werden.

●Netstal Maschinen; ungefähr 270 Stellen. Bei der Netstal Maschinen AG in Näfels verloren über mehrere Jahre viele Personen ihre Arbeit, gemäss verschiedenen Quellen waren es in mehreren Etappen ungefähr 270 Stellen.

●Grünenthal; 29 Stellen. Weltweit baute die Grünenthal-Gruppe mit Sitz in Aachen im Jahr 2010 360 Arbeitsplätze ab. Betroffen waren damals auch 29 Arbeitnehmer in Mitlödi. 15 wurden entlassen, für 14 konnte eine andere Lösung gefunden werden. (so)

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