×

Tatort Baustelle: «Einbrecher werden immer dreister»

Die Polizei und drei Bau­unternehmen stehen bei den Einbruchserien in vier Baustellencontainern im Prättigau und im Unterengadin vor einem Rätsel. Von den Dieben fehlt noch immer jede Spur.

Südostschweiz
03.10.11 - 21:00 Uhr

Von Stefanie Studer

Fideris/Zernez. – Die Diebe kamen nachts. Baugeräte im Wert von 70 000 Franken erbeuteten sie bei ihrem ersten Einbruch in vier Baustellencontainern in Fideris, Saas, Klosters-Serneus und Susch vor zwei Wochen. Die gleichen Geräte auf den gleichen Baustellen im Wert von ebenfalls mehreren zehntausend Franken stahlen sie bei ihrem zweiten Streich in der Nacht auf letzten Freitag («suedostschweiz.ch» berichtete). Als die Diebstähle auf den Baustellen entdeckt wurden, waren die Einbrecher schon über alle Berge.

Doppeltes Pech hatte die Gebrüder Vetsch AG. Denn sie wurde in Fideris während der Sanierung der Ankerwand Strahlegg in Fideris und bei den Arbeiten zur Umfahrung Saas Ost zweimal heimgesucht. Beim ersten Einbruch wurden Geräte im Wert von 25 000 Franken gestohlen, beim zweiten Einbruch nochmals Geräte im Wert von rund 10 000 Franken, wie Geschäftsführer Ruedi Vetsch sagt. Die Diebe seien gezielt auf die Container losgegangen, denn diese enthielten immer eine Grundausstattung verschiedener Geräte. «In Saas hatten wir den Container beim zweiten Einbruch zum Glück noch nicht wieder eingeräumt».

Auch Treibstoff wurde gestohlen

Gross ist die Wut auch bei der Foffa Conrad AG in Zernez. Auf dem Flüelapass bei Susch wurde eine ihrer Baustellen von den Dieben geplündert. Wie Werkhofchef Arno Forrer erzählt, brachen die Diebe zwei Container gewaltsam auf – vermutlich mit einem Bolzenschneider. Sie stahlen neben teuren Baugeräten auch eine grosse Menge Treibstoff. Da zwei grössere Notstromaggregate entwendet wurden, vermutet Forrer, dass die Diebe mit einem Kleinbus unterwegs waren.

In den vergangenen Jahren haben die Diebstähle auf den Baustellen der Foffa Conrad AG zugenommen, wie der Werkhofchef sagt. Und das, obwohl die Container abends mit massiven Schlössern verriegelt werden. Die Einbrecher würden aber immer dreister. Bei einem Einschlichdiebstahl auf einer anderen Baustelle sei den Bauarbeitern sogar mitten am Tag die Portemonnaies gestohlen worden, erzählt Forrer. «Es ist traurig, wenn sogar die Bauarbeiter während der Arbeitszeit bestohlen werden.»

Einbruchserien sind selten

Einbrüche auf Baustellen gibt es laut Daniel Zinsli, Mediensprecher der Kantonspolizei Graubünden, tatsächlich häufiger. Eine Einbruchserie wie jetzt sei aber noch nie vorgekommen. Ob es sich bei den vier Einbrüchen um die gleiche Einbrecherbande handelt und was die Diebe mit den Geräten beabsichtigen, darüber kann laut Zinsli nur spekuliert werden. In der Vergangenheit seien die meisten Einbrüche ungeklärt geblieben.

Allfällige Hinweise aus der Bevölkerung nehmen laut Kantonspolizei Graubünden der Polizeiposten Schiers (081 300 25 50) und alle anderen Polizeidienststellen entgegen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR