Schaffenskraft bis ins hohe Alter bewahrt

St. Moritz. – Ihre schier unermüdliche Schaffenskraft hat Marcella Maier-Kühne nicht nur in ihrer Heimat, dem Oberengadin, einen aussergewöhnlichen Ruf eingetragen, sondern in ganz Graubünden. 2000 erhielt die St. Moritzer Ehrenbürgerin für ihre Verdienste als Bürgerin, Politikerin, Journalistin und Autorin den «Terra Grischuna»-Preis. Zehn Jahre sind seit der Verleihung vergangen.

Zehn Jahre, in denen Maier-Kühne, die heute 90 Jahre alt wird, sich keineswegs aufs Altenteil zurückgezogen hat. Einen persönlichen Höhepunkt in dieser Dekade bildet zweifellos die Veröffentlichung ihres ersten belletristischen Werks «Das grüne Seidentuch» im Jahr 2005. In dem Buch berichtet Maier-Kühne vom Leben ihrer Vorfahrinnen, von vier Frauen aus vier Generationen.

Als erste Frau im Gemeinderat

Während Jahren war Maier-Kühne Mitarbeiterin im Vorstand des Kur- und Verkehrsvereins St. Moritz. Als erste Frau wurde sie 1972 in den Gemeinderat von St. Moritz gewählt, und von 1983 bis 1989 vertrat sie die FDP im Grossen Rat. Bereits in jungen Jahren schrieb Maier-Kühne für verschiedene Medien – unter anderem für die «Bündner Zeitung». Eine Tätigkeit, die sie fast ihr ganzes Leben begleitete.

Daneben verfasste sie Bücher, Gedichte und Novellen, übersetzte, referierte und las am Radio. Ein filmisches Denkmal wurde Maier-Kühne 2001 mit «Duonna Marcella» gesetzt. Urs Frey porträtierte sie in der Dokumentation als starke Frau inmitten ihrer Grossfamilie. (ger)