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Oberster Schweizer Jäger bedauert Wolf-Abschuss

Der oberste Schweizer Jäger bedauert den Abschuss eines Jungwolfes in Tamins. Denn das erste Wolfsrudel in der Schweiz seit der Rückkehr der Grossraubtiere bereitete bislang kaum Probleme, wie Reinhard Schnidrig, Chef der Sektion Jagd im Bundesamt für Umwelt, auf Anfrage betonte.

Südostschweiz
08.01.14 - 18:14 Uhr

Chur/Bern. – Das Rudel am Calanda habe dank Herdenschutz praktisch keine Schäden an Nutztieren verursacht. Zudem hätten die Jäger trotz der Anwesenheit von Wölfen in der Region nicht weniger Hirsche geschossen, sagte Reinhard Schnidrig auf Anfrage. Er vermutet einen «unverbesserlichen Einzeltäter» hinter dem Abschuss («suedostschweiz.ch» berichtete).

Laut Schnidrig hat sich in der Region um das Calandamassiv gezeigt, dass ein Rudel von Wölfen grundsätzlich weniger Schwierigkeiten bereitet als allein lebende Tiere. Einzelwölfe seien eindeutig das grössere Problem.

Erst der zweite gewilderte Wolf

Wölfe in der Schweiz sind bislang kaum von unbekannten Schützen niedergestreckt worden. Der Fall in Tamins erst der zweite landesweit, der belegt ist.

Der erste Fall datiert vom 25. November 1998. Damals war bei der Tierkadaverstelle in Reckingen im Wallis ein toter Wolf gefunden worden. Der Körper des Jungtieres war von Schrotkugeln durchsiebt, von einer Munition, die sonst zur Jagd auf Füchse und Hasen benutzt wird.

Dass sich am Calandamassiv ein Familienrudel gebildet hat, wurde im Herbst 2012 festgestellt. Seither wurden die Tiere, die sich munter fortpflanzen, wiederholt gesichtet, sowohl auf der Bündner als auch auf der St. Galler Seite des Bergmassivs. (sda)

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