×

Laax wird zum Schauplatz eines fiktiven Sportunfalls

Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung hat für ihre Infokampagne Laax als einen von vier fiktiven Unfallorten gewählt. Die Weisse Arena AG sieht die Werbung nicht als Provokation gegen ihr Skigebiet.

Südostschweiz
28.11.11 - 20:00 Uhr

Von Stefanie Studer

Laax. – «Laax, 2. Februar 2006, Backflip verbockt» steht als Tätowierung auf dem Rücken eines querschnittgelähmten Mannes. Das Bild ist eines von vier Sujets, welche die Schweizer Paraplegiker-Stiftung seit Mitte Oktober als Anzeigen in Tageszeitungen und Sportmagazinen veröffentlicht. Die Stiftung will so auf sich und ihre Tätigkeit hinweisen: die lebenslange Begleitung von Querschnittgelähmten. Die Kampagne soll laut einer Mitteilung emotional und provokativ sein, da nur solche Bilder auffallen und nachhaltiges Interesse wecken.

Kein Angriff auf Laax

Britta Maier, Pressesprecherin der Weisse Arena AG, wusste bis zum Erscheinen der Inserate nicht, dass Laax eine Rolle in der Kampagne spielt. Sie sieht das Sujet aber nicht als Angriff auf die Destination, wie sie am Montag gegenüber dem Onlineportal «suedostschweiz.ch» sagte. Laax sei wohl rein exemplarisch gewählt worden, meint sie. Solche Unfälle könnten auch in anderen Skigebieten passieren. Und die Betrachter würden dies sicherlich erkennen.

Dass sich der fiktive Unfall in Laax abspielte, ist aber kein Zufall. «Laax gilt als Snowboardparadies. Wir wollten, dass sich viele Leute angesprochen fühlen», sagte Agnes Jenowein, Leiterin der Bereiche Unternehmenskommunikation und Marketing der Schweizer Paraplegiker-Stiftung. Die Kampagne sei im übertragenen Sinne zu verstehen. «Wir suggerieren in keiner Weise, dass die Pisten in Laax gefährlicher als anderswo sein sollen.»

Vier Unfälle, die häufig vorkommen

Auch bei den anderen Sujets wurden für den Unfallhergang charakteristische Gegenden gewählt. So verunfallten ein Motorradfahrer  auf dem Sustenpass (Bern), eine Reiterin im Rothenthurmer Moor (Schwyz) und eine Frau in ihrem Zuhause beim Treppensteigen. «Das sind Unfälle, die nach unserer jahrelangen Erfahrung typisch sind», sagte Jenowein.

Die Kampagne läuft noch bis Ende Monat und wird im kommenden Frühling mit zwei neuen Sujets fortgesetzt: Dem Bild eines Bauarbeiters und dem einer Velofahrerin.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR