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Junge Kiffer leben gefährlich

Suchtexpertin Margrith Meier warnt vor Cannabis. Psychische Abhängigkeit und eine verminderte Intelligenz seien nur zwei der Folgen von übermässigem Kiffen.

Südostschweiz
20.03.14 - 07:30 Uhr

Chur. – Es sei gar nicht so einfach, mit dem Kiffen aufzuhören. Dies sagt Suchtexpertin Margrith Meier in ­einem Interview mit der «Südostschweiz». Wer in eine psychische Abhängigkeit gerate, verhalte sich «nervös, kribbelig, gereizt, bis zu ­aggressiv», wenn er aufhöre, Cannabis zu konsumieren.

«Cannabis mutiert zur Jugenddroge»

Meier führt als Betriebsleiterin des Ambulatoriums Neumühle in Chur auch Sprechstunden mit Cannabiskonsumenten durch. Sie rät insbesondere Jugendlichen dringend vom Kiffen ab. «Cannabis mutiert zur Jugenddroge, obschon es genau für diese ­Altersgruppe am schädlichsten ist.»

Weil bei Jugendlichen das Gehirn noch nicht fertig entwickelt sei, könne der übermässige Konsum von Cannabis verheerende Wirkung haben. ­Studien hätten bei Leuten, die regelmässig kiffen, einen Rückgang des ­Intelligenzquotienten nachgewiesen. Fast 30 Prozent der 15-Jährigen in der Schweiz haben laut einer HBSC-Schülerstudie bereits Erfahrungen mit Cannabis gemacht.

Legalisierung unter Vorbehalt

Meier gibt im Ambulatorium Neumühle Heroin an Süchtige ab. Bei Cannabis ist sie aber restriktiv und spricht sich zumindest bei Kindern und Jugendlichen für ein «ganz klares Verbot» aus. Einer Legalisierung im Sinne einer Regulierung des Cannabiskonsums für Erwachsene wie in Colorado oder Uruguay würde sie aber zustimmen. (bcm)  

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