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Impfgegner Planta: «Urteil wird zum nationalen Präzedenzfall»

Der Verein «Blaudistel» setzt sich dafür ein, dass Tierhalter künftig selber über Impfungen entscheiden können.

Südostschweiz
30.11.11 - 18:15 Uhr

Chauenas. – «Blaudistel – Verein wesensgemässe Landwirtschaft» heisst die Organisation, welche sich aus den Debatten rund um die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit entwickelt hat. Mitglied dieses Vereins ist auch der Bio-Bauer Tumasch Planta aus Chauenas bei Scuol.

Planta erhielt mediale Aufmerksamkeit, als er sich im Sommer 2009 gegen das Impfobligatorium des kantonalen Amtes für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit gegen die Blauzungen-Krankheit wehrte. Am Mittwoch nahm der Verein «Blaudistel» Stellung zu einem Urteil des Verwaltungsgerichtes vom 22. Februar, der besagt, dass die Zwangsimpfung an den Schafen von Planta vor zwei Jahren «zu Unrecht» durchgeführt wurde. Planta meinte dazu: «Das vorliegende Urteil wird auf jeden Fall zum Präzedenzfall in der ganzen Schweiz werden».

Ein weiteres Desaster verhindern

Ein nächstes Ziel des Vereins ist die Beteiligung am Vernehmlassungsverfahren des revidierten Tierseuchengesetzes. Der Verein fordert, dass die Nachweise zu den vom zuständigen Bundesamt erklärten Seuchen öffentlich zugänglich gemacht werden.

Zudem verlangt «Blaudistel», dass Impfstoffe und Medikamente nur dann angewendet werden, wenn sie gemäss Arznei- und Lebensmittelgesetz zugelassen sind. «Wir wollen das Desaster der letzten vier Jahre künftig vermeiden», so Planta. Damit meint er langfristige Schäden an den Tieren, finanzielle Schwierigkeiten und juristische Probleme. (fh)

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