Die Radio-Reportage zum «Hindenburg»-Inferno

Bern. – Das «Hindenburg»-Unglück war die erste Katastrophe der Luftfahrt, über die Life am Radio berichtet wurde. Der damals 31-jährige Journalist Herbert Morrison sollte von der Landung des Zeppelins berichten – es wurde die wohl berühmteste Katastrophenreportage der Radiogeschichte.

«Das Schiff nähert sich uns majestätisch wie eine grosse Feder. … Es steht jetzt praktisch still. Sie haben Seile von der Spitze des Schiffs abgeworfen und eine Reihe von Männern auf dem Feld halten sie fest. Es fängt wieder an zu regnen, der Regen hatte etwas nachgelassen. Die Heckmotoren halten es auf Position, gerade genug um… es geht in Flammen auf! Es ist in Flammen aufgegangen und es fällt, es stürzt ab! Seht!

Morrison: «Das ist das schlimmste»

Dieses Feuer! Und es stürzt ab, so furchtbar ab. Oh Gott, haut ab, bitte! Es brennt und es stürzt auf den Ankermast und alle sind sich einig, dass das schrecklich ist, das ist die schlimmste der schlimmsten Katastrophen auf der Welt. Die Flammen gehen 20, nein, vier- oder fünfhundert Fuss hoch in den Himmel und es ist eine furchtbare Feuersbrunst, Ladies und Gentleman. Der Rauch und die Flammen stürzen mit dem Gerippe zu Boden, nicht ganz bis zum Ankermast. Oh Menschheit, und alle Passagiere schreien.

Ich kann nicht … Ich kann nicht mal zu den Menschen sprechen, deren Freunde da drin sind. Es ist … Oh, ich kann nicht sprechen, Ladies und Gentleman. Es liegt einfach da, ein rauchendes Wrack. Und alle wurden getötet. Es tut mir leid. Ich kann kaum atmen. Es tut mir so leid. Es ist so furchtbar. Hört mal, Leute, ich muss eine Minute Pause machen, weil mir die Worte fehlen. Das ist das schlimmste, was ich je gesehen habe.» (sda)