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Hinter den bunten Verpackungen von Vapes

Beim Kiosk fällt der Blick auf einen schillernden Regenbogen an Schachteln, die hinter der Kasse aufgestellt sind. Das weckt Neugier und wirft Fragen auf: Was verbirgt sich hinter den Vapes, die in den letzten Jahren bei Jugendlichen zunehmend im Trend liegen?

Themenwelten
Gesundheit
23.04.24 - 04:30 Uhr

Cool, knallig, blumig oder geheimnisvoll - die Verpackungen sind Hingucker und mit Aromen wie Watermelon, Bubblegum, Sunset oder Happy ist die Verlockung zum Ausprobieren und Konsumieren gross. Umso wichtiger ist die Sensibilisierung zu den Auswirkungen des Vapens auf Mensch und Umwelt.

«Vaping» bezeichnet den Konsum von E-Zigaretten und damit auch der darin vorkommenden Flüssigkeit, die oft Nikotin, Aromen und andere Chemikalien enthält. Anders als herkömmliche Zigaretten erzeugen sie keinen klassischen Rauch, sondern Dampf. Dieser gelangt durch das Einatmen in die Lungen – darin unterscheiden sich Vapes nicht von herkömmlichen Zigaretten.

Die «gesunde Alternative» zur Zigarette?
Was viele nicht wissen: Die Flüssigkeiten, auch «Liquids» genannt, können sehr hohe Mengen an Nikotin enthalten. Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat Ende 2023 eine Vielzahl an Einweg-E-Zigaretten geprüft und festgestellt, dass alle Proben mindestens eine Abweichung von den gesetzlichen Vorgaben aufweisen. Einige Produkte mussten als Folge aus dem Verkehr gezogen werden, da unter anderem die Nikotinwerte über den gesetzlichen Grenzwerten lagen, verbotenes bleihaltiges Lot in der Verarbeitung verwendet und/oder giftige Stoffe gefunden wurden. Die meisten Vapes erhalten grundsätzlich viel Nikotin. Das erhöht das Risiko einer starken Abhängigkeit.

Trotz der vielen Werbebotschaften, die Vapes oft als «gesündere Alternative zu Zigaretten» darstellen, ist die Realität deutlich komplexer: Die Vorstellung, dass das Dampfen von Vapes frei von Gesundheitsrisiken sei, ist ein Mythos. Studien haben zudem gezeigt, dass die Inhaltsstoffe, die beim Verdampfen der Liquids freigesetzt werden, Auswirkungen auf die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System haben. Darüber hinaus fehlen bisher Langzeitstudien, um fundierte Aussagen über die gesundheitlichen Auswirkungen des Vapens zu treffen.

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Eine Umweltgefahr im Trendgewand

Neben den gesundheitlichen Bedenken belasten Vapes die Umwelt. Als Einwegprodukte werden sie nach einmaligem Gebrauch entsorgt – was oft leider unsachgemäss vonstattengeht. Die Batterien, Kunststoffgehäuse und andere Materialien können nur schwer recycelt werden und landen oft auf Mülldeponien oder in der Natur. Darüber hinaus ist die Herstellung von Vapes mit einem erheblichen ökologischen Fussabdruck verbunden und erfordert den Einsatz von Energie und Ressourcen, die oft aus nicht-nachhaltigen Quellen stammen.

Mit Jugendlichen darüber reden

Die bunten Vapes mögen auf den ersten Blick harmlos erscheinen, aber ihre Auswirkungen auf Jugendliche und die Gesellschaft sind ernst zu nehmen. In diesem Zusammenhang ist das neue Tabakprodukte-Gesetz, das derzeit in der Vernehmlassung ist und den Verkauf von Tabak und tabakähnlichen Produkten auf ein Mindestalter von 18 Jahren erhöhen wird, von entscheidender Bedeutung. Wichtig ist, dass sich Eltern gemeinsam mit ihren Kindern über die E-Zigaretten und ihre Auswirkungen informieren. Das Ziel sollte sein, in offenen Gesprächen über Aspekte wie gesundheitliche Risiken, Marketingstrategien der Tabakindustrie und Umweltbelastungen zu diskutieren, damit sich die Jugendlichen eine eigene Meinung dazu bilden können. Früher oder später werden sie vor der Entscheidung stehen, ja oder nein zum Angebot einer Vape zu sagen. Die Plattform gr.feel-ok.ch bietet Anregungen und Fakten für ein gelingendes Gespräch.

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