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Piranha Chur verliert Spitzenkampf

Im Klassiker gegen den UHC Dietlikon verliert die Heimmannschaft trotz einer 2:0-Führung in der Verlängerung mit 2:3. Torhüterin Lara Heini rettet die Churerinnen mehrmals vor der Niederlage und wurde als beste Spielerin ausgezeichnet.

Südostschweiz
19.12.16 - 06:30 Uhr
Flüchtlinge - Deutschland

Von Manuela Fetz

Als Lara Heini den Platz verliess, konnte sie nur noch den Kopf schütteln. Soeben war für die Torhüterin von Chur Unihockey eine ganz bittere Verlängerung zu Ende gegangen. «Die Überzeugung, das letzte, entscheidende Tor zu schiessen, habe ich heute vermisst. Gerade nach den beiden Gegentoren im letzten Drittel haben wir zu wenig an den Sieg geglaubt.» hielt Lara Heini fest.

Dieser Verlauf hatte sich zu Beginn der Partie alles andere als abgezeichnet. Beide Teams starteten mit einem hohen Tempo und vielen Zweikämpfen in die Partie. Es war aber vor allem die Heimmannschaft, die zuerst für Wirbel sorgte und dank des Treffers der 21-jährigen Nathalie Spichiger in der sechsten Spielminute in Führung ging. Dieser Treffer liess auch die Gegnerinnen erwachen. Die Gäste, bekannt für ihr körperbetontes Spiel, erhöhten in der Folge das Tempo und kamen zu ersten Torgelegenheiten. Nach einem kapitalen Fehler in der Churer Verteidigung stand Tanja Stella ganz alleine vor der Piranha Torhüterin. Doch Lara Heinis Parade sicherte Piranha Chur die Pausenführung. «Es war wichtig für uns, mit der Führung in das zweite Drittel gehen zu können. Trotz einiger heiklen Momente konnten wir die Oberhand behalten», fasste Heini das erste Drittel zusammen.

Hart umkämpftes Mitteldrittel

Nach der Drittelspause flaute das Spieltempo und die Genauigkeit bei beiden Teams zusehends ab. Dies führte dazu, dass das Spielgeschehen hauptsächlich im Mittelfeld stattfand. Torchancen waren in der Folge Mangelware, das Spiel blieb jedoch weiterhin körperbetont. Lara Heini selbst störte sich nicht an der ruppigen Gangart: «Da international viel körperbetonter gespielt wird und die Schiedsrichter weniger abpfeifen, wünschen wir uns eine solche Spielweise innerhalb der Meisterschaft.» Das erfahrene Schiedsrichter-Duo Thomas Lehmann und Andreas Manser liessen die harte Spielweise bis zur 29. Spielminute durch, ehe sie Verteidigerin Rahel Zellweger wegen überhartem Körpereinsatz zum Abkühlen auf die Strafbank schickten. Die Churerinnen nutzten die numerische Überzahl aus. Ein sehenswertes Zuspiel von Flurina Marti verwerte Priska von Rickenbach souverän zur 2:0-Führung. Trotz des erneuten Churer Tores konnte das Spiel nicht an das erste Drittel anschliessen. Sowohl Piranha Chur als auch der UHC Dietlikon zeigten in dieser Phase ungewöhnlich viele individuelle Fehler und ein schlechtes Passspiel, welches bis zum Pausenpfiff anhielt.

Wende im 3. Drittel

Die Wende führte Dietlikon herbei, als Ann-Sofie Sundholm und Karin Güttinger innert kürzester Zeit zum Ausgleich trafen. Trainer Mirco Torri reagierte und spielte voran nur noch mit zwei Linien. Da bei Piranha Chur jedoch nicht weniger als fünf Stammspielerinnen verletzt ausfielen, mussten jungen Nachwuchskräfte wie Lina Wieland aushelfen: «Zum Glück verfügen wir über ein breites Kader. Für die Juniorinnen ist es eine grosse Chance und sie können so wichtige Erfahrungen sammeln. Aber natürlich merken wir die gewichtigen Ausfälle unserer Natispielerinnen», so Lara Heini zu den Personalsorgen. Trotz der Spielumstellung wollte der Ball weder bei der Heimmannschaft noch bei den Gästen ins Tor.

Die Entscheidung fiel in der fünften Spielminute der Verlängerung, als Rahel Zellweger frei zum Schuss kam und Lara Heini keine Abwehrmöglichkeit liess. Trotz der bitteren Niederlage gegen den Verfolger aus Zürich bleibt Piranha Chur Tabellenerster.

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