Alligator Malans bezwingt Meister GC Zürich in der Verlängerung

Von Heinz Grass, UHC Alligator Malans

Die Feuerwehr könnte es wohl nicht schneller richten, denn nach knappen vier Spielminuten, hiess es durch die Treffer von Dan Hartmann und Nino Vetsch bereits 2:0 für die Malanser. Die Gäste sichtlich geschockt ab dieser Schnellzugs-Demo der Alligatoren, spielte in der Folge aber auch mit losgelöster Handbremse. Jedoch fanden ihre Abschlussversuche vorerst beim Malanser Torhüter Yannick Vogt ihr Ende. Das Spiel entwickelte sich in diesem Startdrittel nach und nach zu einem hochstehenden, offensiven und unterhaltsamen Schlagabtausch, sehr zum Gefallen der 524 Zuschauer in Maienfeld. Auf beiden Seiten wurden aber gute Torchancen vorerst nicht weiter genutzt. Die Grasshoppers erhielten kurz vor der Pause noch die Gelegenheit, in Überzahl den Anschlusstreffer zu erzielen. Nino Vetsch musste wegen eines Stockschlags auf die Strafbank. Die Alligatoren standen jedoch gut in der Box, sodass die zwei-Tore Führung bis zur Pause bestehen blieb.

Die Strafe gegen Vetsch verstrich dann auch zu Beginn des Mittelabschnittes für die Zürcher weiter ungenutzt. Fortan gab es jedoch Chancen hüben wie drüben. Nur verflachte das Spiel aber leider zunehmend und es wurde längst nicht mehr mit derselben Intensität gespielt. Die Folge des Nachlassens - vorab auf Alligatorenseite -, wurde durch den amtierenden Schweizermeister umgehend bestraft. Julian Müller in der 27. Minute und Florian Wenk in der 31. Minute, trafen zum Ausgleich für die Grasshoppers. Die weiterhin aufgekommenen Unkonzentriertheiten bei den Malansern gefielen Headcoach Esa Jussila überhaupt nicht, und so stellte er in der 34. Minute seine Blöcke wieder in die gewohnten Standard-Formationen um. Der Druck aufs Zürcher Tor nahm dadurch allmählich wieder zu. Eingespielte Mechanismen wurden seitens der Platzherren plötzlich wieder gezeigt. Das Zwischentief der Malanser schien überwunden zu sein und dies zahlte sich dann in der 40. Spielminute aus. Kevin Berry konnte ein Zuspiel des eingewechselten Remo Buchli zum 3:2 Pausenstand auswerten.

Das Tempo zu Beginn des dritten Drittels glich wieder analog dem Ersten. Die Zuschauer bekamen nun wirklich gutes Unihockey zu sehen. Der Schlagabtausch im Topspiel der Runde hielt der erwarteten Affiche somit stand. Es lief bereits die 47. Minute als die Alligatoren in diesem sonst fair geführten Spiel, zur ihrer ersten Überzahlgelegenheit kamen. Das darauf gezeigte Powerplay während der Strafe gegen Nicolas Berlinger war jedoch äusserst harmlos und ohne Torerfolg für die Bündner. Nur kurze Zeit später, die nächste Strafe, diesmal jedoch wieder gegen die Alligatoren. Im druckvollen Überzahlspiel der Zürcher während dieser Strafzeit konnte Alligator Topskorer Tim Braillard einen Querpass abfangen und Solo aufs Zürcher Tor rennen. Sandro Cavelti konnte ihn daraufhin nur noch regelwidrig stoppen, sodass die Schiedsrichter einen Penalty pfeifen mussten. Hartmann verschoss, doch das drauffolgende Powerplay wurde durch Captain Claudio Laely zur erneuten zwei-Tore Führung ausgenützt. Nur eine knappe Minute später dann bereits wieder Ernüchterung bei den Bündnern, denn der erneute Anschluss seitens GC Zürich wurde durch den Treffer von Luca Graf Tatsache. Headcoach Luan Misini nahm taktisch in der 58. Minute, Goali Pascal Meier aus dem Spiel und ersetzte ihn durch einen weiteren Feldspieler. Cavelti schoss kurz darauf erneut zum Ausgleich. Hektik pur dann in der Schlussminute dieses Drittels, als Topskorer Joel Rüegger gar noch auf die Strafbank musste. Die Zürcher konnten sich jedoch in die Verlängerung retten.

Die Verlängerung glich dann über weite Strecken einem echten Hitchcock-Thriller! Die Nerven wurden in beiden Fanlagern aufs Äusserste ausgereizt. Jederzeit hätte das Spiel in beiden Richtungen mit dem Golden-Goal beendet werden können. Vogt auf Malanser und Meier auf Zürcherseite hielten ihren Kasten jedoch mit sicheren Paraden dicht. Die Alligatoren warfen gegen Ende dieser Verlängerung alles nach vorne. Riku Kekkonen verursachte dadurch vor dem lichterloh brennenden Zürcher Tor in der 68. Spielminute einen erneuten Strafstoss. Diesmal trat Joel Friolet an, welcher diesen Penalty kaltblütig im Zürcher Tor versenkte und Alligator Malans damit zum Sieg führte. Dank diesem Treffer verbleiben die Alligatoren auf dem zweiten Tabellenrang über die kommende Nati-Pause. Danach ladet Kantonsrivale Chur Unihockey zum grossen Derby (12. November – Gewerbeschule Chur).

Bereits heute Sonntag gehts aber im Cup-Achtelfinal nochmals ernsthaft zur Sache. Zug United (Souveräner Leader der NLB) fordert die Malanser heraus. Anspiel 17 Uhr in der Herti-Sporthalle in Zug.

UHC Alligator Malans – Grasshopper Club Zürich 5:4 n.V. (2:0, 1:2, 1:2, 1:0)

MZH Lust Maienfeld, 524 Zuschauer. - SR Zgraggen/Müller

Tore: 3. Hartmann (Friolet) 1:0, 4. N.Vetsch (Braillard) 2:0, 27. Müller (Rüegger) 2:1, 31. Wenk 2:2, 40. Berry (Buchli) 3:2; 55. Laely (Veltsmid, Ausschluss Cavelti) 4:2, 56. Graf (Müller) 4:3, 59. Cavelti (Rüegger, ohne Torhüter Meier) 4:4, 68. Friolet 5:4.

Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Alligator Malans, 3-mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich

UHC Alligator Malans: Vogt; Berry, Gartmann; Camenisch, Veltsmid; P.Vetsch, Koller (ab 34. Künzli); Laely, Braillard, N.Vetsch (ab 34. Buchli); Nurmela, Hartmann, Friolet; Bärtschi (ab. 34. Nett), Tromm, Dominioni.

Grasshopper Club Zürich: P.Meier; Kaiser, Ladner; Graf, Müller; Honold, Bier; Meier, Wenk, Berlinger; Kekkonen, Juhola, Rüegger: Steiger, Cavelti, Zolliker.

Bemerkungen: UHC Alligator Malans komplett; Grasshopper Club Zürich ohne Zürcher, Vizzini; Julkunen. 54. Penalty für Alligator Malans (Hartmann verschiesst); 55. Pfostenschuss Veltsmid; 59. Timeout Alligator Malans. 68. Penalty für Alligator Malans (Friolet trifft).

Beste Spieler: Yannick Vogt für UHC Alligator Malans, Joel Rüegger für Grasshopper Club Zürich