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Olympische Winterspiele in Graubünden kosten 2,8 Milliarden Franken

Der Verein Graubünden 2022 hat eine erste Kostenschätzung für die Durchführung von Olympischen Winterspielen in der Schweiz vorgenommen. Er geht von Gesamtkosten von 2,8 Milliarden Franken aus. Und: Olympische Winterspiele würden Investitionen von 1,5 Milliarden Franken auslösen.

Südostschweiz
05.07.12 - 17:39 Uhr

Davos/St. Moritz. – Das Geld würde laut einer Medienmitteilung vorab in die Verkehrsinfrastruktur mit Schwerpunkt öffentlicher Verkehr und in Bauten für Tourismus und Sport fliessen. Berechnet wurde auch das Budget für die Kandidaturkosten: Es beträgt 60 Millionen Franken.

Die Finanzexpertise als Teil der Machbarkeitsabklärung geht von operativen Kosten von 2,8 Milliarden Franken aus und Einnahmen von 1,5 Milliarden Franken aus. Daraus resultiert eine Deckungslücke von 1,3 Milliarden. Nicht im operativen Budget der Spiele erscheinen die Sicherheitsleistungen der öffentlichen Hand: Für diese Leistungen durch Polizeikorps, Militär und andere Bundesstellen sind 250 Millionen Franken veranschlagt.

Olympisches Dorfes soll bleiben

Die Kostenberechnungen basieren auf der ersten Machbarkeitsabklärung. Nun gehen wir daran, die Konzepte zu verbessern, wird  Gian Gilli, Direktor des Vereins Graubünden 2022, in der Mitteilung zitiert. Temporäre Sportstätten und Olympische Dörfer machen noch einen hohen Anteil unseres Konzeptes aus. Wir suchen nun nach Lösungen, die Konzepte noch nachhaltiger zu gestalten, ohne dass die Kosten aus dem Ruder laufen, so Gilli. So beginnt in Davos der Innovationsdialog für die Entwicklung eines Olympischen Dorfes, welches nach 2022 bestehen bleiben könnte. Dies würde das Budget entlasten und Davos einen grösseren, langfristigen Nutzen bringen.

Die Durchführung der Spiele in Graubünden wird Infrastrukturinvestitionen von Privaten und der öffentlichen Hand in der Höhe von 1,5 Milliarden Franken auslösen. Sie sind nicht Teil des Budgets der Organisatoren. Zwei Drittel davon werden für Verkehrsanlagen (Eisenbahn, Strassen) sowie Rollmaterial aufgewendet, wobei die Olympischen Winterspiele nicht der Grund, sondern der Auslöser der Investitionen sind. Die Anlagen und Beschaffungen sind grösstenteils bereits in Langfristplanungen der öffentlichen Hand enthalten, die Investitionen würden für die Spiele aber vorgezogen. Bauten für die Beherbergung von Gästen sowie Sportanlagen machen das andere Drittel der Investitionen aus.

Abstimmungen im März

Sämtliche vorgesehenen Investitionen sind so angelegt, dass sie der Austragungsregion als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum langfristigen Nutzen stiften. Anlagen, welche nach 2022 nicht mehr oder nicht zu vertretbaren Kosten weiter betrieben werden können, werden konsequent vermieden und lediglich temporär erstellt.

Die Kandidatur «Graubünden 2022» ist auf gutem Weg, hat aber noch eine grosse Prüfung zu überstehen. Am 3. März wird im Kanton Graubünden sowie in den Austragungsorten Davos und St. Moritz darüber abgestimmt, ob der Kandidatur der Kredit gewährt wird. (so)

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