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Wechselflaute sorgt für Novum

2024 kommt es in der Formel 1 zu einem Novum. Zum ersten Mal in der 75-jährigen Geschichte gibt es über den Winter keinen einzigen Fahrerwechsel.

Agentur
sda
29.02.24 - 16:00 Uhr
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Der zukünftige Ferrari-Fahrer Lewis Hamilton (rechts) und Charles Leclerc werden erst 2025 Teamkollegen
Der zukünftige Ferrari-Fahrer Lewis Hamilton (rechts) und Charles Leclerc werden erst 2025 Teamkollegen
KEYSTONE/EPA/ALI HAIDER

«Der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari ist perfekt!» Die Schlagzeile sorgte vor knapp vier Wochen für ein mittelschweres Erdbeben in der Formel 1. Doch der Transfer des siebenfachen Weltmeisters findet erst auf das nächste Jahr hin statt. Der 39-jährige Engländer hängt mit Mercedes noch eine zwölfte Saison an und übertrumpft damit den bisherigen Rekord von Michael Schumacher (elf Jahre für Ferrari von 1996 bis 2006).

So kommt es, dass beim Saisonauftakt in Bahrain alle zehn Teams auf jene Fahrer setzen, die bereits beim letzten Rennen der Vorsaison im Cockpit ihres aktuellen Arbeitgebers sassen. Das gab es noch nie - und war auch schon ganz anders. Beispielweise im Jahr 1994, als es zu 33 Fahrerwechseln kam; davon zehn alleine im Winter. Es war die Saison, in der Ayrton Senna in Imola tödlich verunfallte und Michael Schumacher auf dem Weg zu seinem ersten WM-Titel zwei Rennen gesperrt verpasste.

Grösserer Umbruch möglich

Hamiltons Wechsel zu Ferrari dürfte im Fahrerlager zu einem Domino-Effekt mit mehreren Transfers sorgen. Wackelkandidaten gab es im Verlauf der letzten Saison eigentlich genug. Der Verbleib von Sergio Perez bei Red Bull stand ebenso auf der Kippe wie jener von Lance Stroll bei Aston Martin oder Logan Sargeant bei Williams. Doch sie alle durften bleiben.

Das Nachsehen hatten die Nachwuchstalente. Nach Felipe Drugovich 2022 war auch für den von Sauber geförderten Théo Pourchaire der Meistertitel in der Formel 2 keine Garantie für einen Cockpit in der Formel 1. Pourchaire hat den Traum von der Königsklasse noch nicht aufgeben, schliesslich ist er erst 20-jährig.

Viele auslaufende Verträge

Hoffnung machen dürfte dem jungen Franzosen auch, dass im Hinblick auf die Saison 2025 bei über der Hälfte der Fahrer der Vertrag ausläuft. Zu ihnen gehört auch Fernando Alonso. Der Weltmeister von 2005 und 2006 nimmt am Samstag mit seinem 378. Grand Prix - ein Rekord - seine 21. Saison in der Formel 1 in Angriff, seine zweite im Sold von Aston Martin.

Ans Aufhören will der im Juli 43 Jahre alt werdende Spanier, der 2001 mit Minardi in der Königsklasse debütierte - der dreifache Weltmeister Max Verstappen war damals gerade einmal drei Jahre alt - jedoch nicht denken. «Wenn man motiviert und engagiert bleibt, kann man sich vorstellen, bis 48, 49 oder sogar 50 zu fahren», sagte er kürzlich angesprochen auf ein nahendes Karrierenende.

Nach einer starken ersten Saison mit Aston Martin (8 Podestplätze in 22 Rennen) will Alonso nochmals voll angreifen. Mit seinem 33. Sieg in der Formel 1 verfolgt er ein klares Ziel. Sollte ihm dies gelingen, würde er in den kleinen Kreis der zehn Grand-Prix-Sieger über 40 Jahre eintreten - als erster seit dem Briten Nigel Mansell im Jahr 1994. Jener Saison also mit den zig Fahrerwechseln...

PS: Lewis Hamilton wird «erst» am 7. Januar 2025 40-jährig.

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