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Heidfeld mit Glück im Unglück

Ein schwerer Unfall von Nick Heidfeld prägt in Peking die Premiere der Formel-E-Meisterschaft. Das Rennen gewinnt der Brasilianer Lucas di Grassi. Sébastien Buemi scheidet aus.

Südostschweiz
13.09.14 - 16:44 Uhr

Automobil. – Das Gute vorweg: Heidfeld überstand den spektakulären Zwischenfall ohne nennenswerte Verletzungen. Der einstige Fahrer des Formel-1-Teams Sauber gab per Twitter gleich selber Entwarnung. «Damit es alle wissen: Mir geht es körperlich gut.» Der glimpfliche Ausgang des Crashs war keine Selbstverständlichkeit, zumal sich Heidfeld im Auto des Teams Venturi, zu dessen Besitzern Hollywood-Star Leonardo di Caprio gehört, mehrfach überschlagen hatte, nachdem er in die Streckenbegrenzung gekracht war.

Der Unfall ereignete sich in der letzten Kurve wenige Meter vor dem Ziel, als Heidfeld zum Überholmanöver gegen den bis dahin führenden Franzosen Nicolas Prost ansetzte. Der Teamkollege von Buemi und Sohn des vierfachen Formel-1-Weltmeister Alain Prost touchierte das Auto mit Heidfeld seitlich, worauf der Mönchengladbacher die Kontrolle über den Wagen verlor. Mit Heidfeld und Prost stiessen pikanterweise zwei Stallgefährten aus einer anderen Rennserie zusammen. Die beiden lösen sich in der Langstrecken-Weltmeisterschaft zusammen mit dem französisch-schweizerischen Doppelbürger Mathias Beche am Steuer eines Autos des Westschweizer Privat-Teams Rebellion ab.

Di Grassi als grösster Nutzniesser der unüberlegten Aktion von Prost junior fuhr so als Erster vor Prosts Landsmann Franck Montagny über die Ziellinie, nachdem er vor dem Unfall an dritter Stelle gelegen hatte, und bescherte so der deutschen Equipe Abt einen historischen Triumph. Platz 3 belegte Sam Bird. Der Engländer gehörte ebenfalls zu den Profiteuren. Der als Dritter abgewinkte Deutsche Daniel Abt, dessen Vater Hans-Jürgen der Equipe Abt vorsteht, wurde wegen zu grossem Energie-Verbrauch nachträglich auf Position 10 zurückversetzt.

Für Buemi, nach seiner Dominanz in den vorsaisonalen Testfahrten als einer der ersten Titelanwärter gehandelt, endete der Auftritt mit einer Enttäuschung. Der Waadtländer wurde durch einen Getriebeschaden zur Aufgabe gezwungen.

Peking. Formel E: 1. Lucas di Grassi (Br), Abt. 2. Franck Montagny (Fr), Andretti. 3. Sam Bird (Gb), Virgin. 4. Charles Pic (Fr), Andretti. 5. Karun Chandhok (Ind), Mahindra. 6. Jérôme d'Ambrosio (Be), Dragon. Ferner, eine Runde zurück: 13. Nick Heidfeld (De), Venturi (nicht am Ziel). - Ausgeschieden u.a.: Sébastien Buemi (Sz), E.Dams. (si)

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