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ZSC Lions in der Finalissima zum zehnten Meistertitel

Die ZSC Lions sind zum zehnten Mal Schweizer Meister. In einer elektrisierenden Atmosphäre gewinnen sie die Finalissima gegen Lausanne zuhause 2:0.

Agentur
sda
30.04.24 - 22:24 Uhr
Eishockey
ZSC-Angreifer Juho Lammikko trifft zum 2:0 gegen Lausanne
ZSC-Angreifer Juho Lammikko trifft zum 2:0 gegen Lausanne
KEYSTONE/PATRICK B. KRAEMER

Es dauerte bis in die 40. Minute, ehe die zuvor schon brodelnde Arena in Zürich-Altstetten endgültig explodierte. 43,7 Sekunden vor der zweiten Pause traf der Schwede Jesper Fröden, der beste Zürcher Skorer der Qualifikation, der aber zuvor im Halbfinal und Final ohne Torerfolg geblieben war, zum erlösenden 1:0. Er lenkte einen scharfen Pass von Juho Lammikko unhaltbar am einmal mehr starken Lausanner Goalie Connor Hughes vorbei.

Hughes stand wenige Sekunden später gleich nochmal im Fokus. Wieder landete ein Puck von Fröden im Netz, doch LHC-Coach Geoff Ward monierte mit einer Coaches Challenge eine Goaliebehinderung durch Derek Grant - und erhielt recht. Statt eines 2:0 und einem Powerplay zu Beginn der Schlussdrittels, mussten die 12'000 Fans weiter bangen.

Hrubec mit dem Shutout

Dreizehn Minuten vor Schluss holten die Löwen aus Zürich gegen ihre Lausanner Namenskollegen das Verpasste nach. Diesmal erzielte Lammikko das Tor selber, als er bei einem schnellen Konter den diesmal etwas unglücklich aussehenden Hughes zwischen den Schonern erwischte. Das war die Vorentscheidung, denn der überragende ZSC-Goalie Simon Hrubec feierte mit 25 Paraden seinen fünften Shutout in diesen Playoffs. In den letzten 120 Minuten zuhause musste sich der Tscheche nicht mehr bezwingen lassen.

Am Ende setzte sich der Favorit gegen einen starken Gegner und sämtliche Widerstände durch. Wie erwartet kehrten Yannick Weber und Rudolfs Balcers nach ihren im Spiel 5 erlittenen Verletzungen, zudem verlor der ZSC bereits im ersten Drittel seinen Topskorer Denis Malgin mit einer scheinbaren Fussverletzung. Der Filigrantechniker zeigte auch seine harte Seite, versuchte es im Mitteldrittel nochmals kurz, musste aber am Ende auf der Bank Platz nehmen, um seine Teamkollegen wenigstens auf diese Weise zu unterstützen. Er wurde am Ende mit seinem ersten Meistertitel belohnt - wie unter anderen Denis Hollenstein, Sven Andrighetto, Dean Kukan oder Weber.

Die ZSC Lions, die am Samstag den ersten Matchpuck in Lausanne relativ kläglich (0:5 nach 39 Minuten) vergeben hatten, kamen mit viel Feuer aus der Garderobe. In den ersten zwölf Minuten brannten sie ein wahres Feuerwerk ab, standen zwischenzeitlich bei 15:1 Schüssen auf das Tor von Hughes, allerdings ohne zählbares Ergebnis. Die besten Chancen vergaben Malgin, Chris Baltisberger, Mikko Lehtonen und Dean Kukan. Eines der von den Fans gescholtenen «Powerbreaks» für die TV-Werbung brach den Elan dann fürs Erste.

Hoch verdienter Meister

Im zweiten Abschnitt konnte Lausanne das Geschehen dann deutlich ausgeglichener gestalten. Am Ende wurde es aber nichts mit dem zweiten Meistertitel für die Romandie in Folge nach Genève-Servette vor einem Jahr.

Die ZSC Lions sind ein hoch verdienter Meister, der vom ersten Tag der Qualifikation bis zur Finalissima am letzten Apriltag bereit war. Der Titel, der erste seit 2018, war erwartet worden und entspricht der Logik, doch sie mussten ihn sich am Ende redlich erkämpfen.

Telegramm

ZSC Lions - Lausanne 2:0 (0:0, 1:0, 1:0)

12'000 Zuschauer. - SR Lemelin (USA)/Wiegand, Fuchs/Obwegeser. - Tore: 40. (39:16) Frödén (Lammikko, Harrington) 1:0. 47. Lammikko (Sigrist) 2:0. - Strafen: je 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Malgin; Fuchs.

ZSC Lions: Hrubec; Kukan, Harrington; Lehtonen, Geering; Trutmann, Christian Marti; Baechler, Phil Baltisberger; Andrighetto, Malgin, Sigrist; Frödén, Grant, Bodenmann; Rohrer, Lammikko, Hollenstein; Chris Baltisberger, Schäppi, Riedi.

Lausanne: Hughes; Glauser, Djoos; Heldner, Frick; Pilut, Genazzi; Jelovac; Rochette, Suomela, Sekac; Riat, Fuchs, Kovacs; Bozon, Jäger, Raffl; Holdener, Almond, Kenins; Pedretti.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Balcers, Weber und Zehnder (alle verletzt), Lausanne ohne Aurélien Marti (verletzt), Haapala und Salomäki (beide überzählige Ausländer). Lausanne ab 56:54 ohne Torhüter.

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