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Deshalb darf der HC Davos im Cup keine Heimspiele austragen

Davos trifft nächsten Dienstag in Runde 2 des Schweizer Cups in Küsnacht auf die GCK Lions. Wollen die Bündner den Wettbewerb gewinnen, brauchen sie ausschliesslich Auswärtssiege.

Südostschweiz
21.10.16 - 06:00 Uhr
Eishockey

von Kristian Kapp

Dem HC Davos wird ein «besonderes Verhältnis» zum Cup nachgesagt. Dies, weil er sowohl 2014 (2:4 beim B-Ligisten Visp in Runde 2) als auch 2015 (4:5-Overtime-Niederlage bei den Amateuren Dübendorfs in Runde 1) gegen unterklassige Vereine ausschied. Diese Saison überstand der Schweizer Rekordmeister zwar die erste Runde beim Erstligisten Wetzikon problemlos mit einem 5:2-Sieg. Am Dienstag bekommt es der HCD mit einem B-Ligisten zu tun.

Sollte Davos gegen die GCK Lions den Einzug in die Viertelfinals bewerkstelligen, ist die Möglichkeit gegeben, dass man ein Heimspiel zugelost erhält. Trifft dieser Fall ein, sind die Bündner dazu gezwungen, ihr Heimrecht freiwillig abzutreten.

Sölden und Ötztal als Problem

Grund dafür sind die speziellen Cup-Jerseys, welche die Mannschaften im Wettbewerb tragen. Alle Teams werben darauf prominent für die österreichischen Tourismusdestinationen Sölden und Ötztal.

Sie dürfen uns sagen, welche Leibchen wir tragen

Nur: Diese Trikots darf der HC Davos in Heimspielen nicht anziehen. HCD-Verwaltungsratspräsident Gaudenz Domenig bestätigt auf Anfrage der «Südostschweiz»: «In unserem Stadionvertrag steht, dass wir keine Werbung machen dürfen für andere Tourismusorte.»

Den Vertrag, der die Werbung auf den Cupdresses regelt, haben die Klubs nicht unterschrieben. Es handelt sich bloss um einen Kontrakt mit der Liga. Sämtliche Werberechte hält Infront Ringier. «Sie dürfen uns sagen, welche Leibchen wir tragen. Genauso, wie wir dies am Spengler Cup tun.»

Forfait im Cupfinal ist denkbar

Qualifiziert sich Davos für den Cupfinal, eröffnet sich aufgrund der TV-Übertragung des Schweizer Fernsehens ein weiteres Dilemma. Domenig: «Davos Tourismus ist einer unserer Sponsoren. Und wir wollen nächstes Jahr in Davos eine Volksabstimmung zu einem Stadionkredit gewinnen. Es würde wohl auf keinen fruchtbaren Boden stossen, wenn wir am öffentlichen Fernsehen Werbung für Sölden machen.»

Nuot Lietha, Mediensprecher von Davos-Klosters Tourismus bestätigt gegenüber Radio Südostschweiz den Zielkonflikt: «Wenn eine ausländische Alpendestination auf den HCD-Jerseys Werbung macht, ist das nicht in unserem Sinn», so Lietha.

Radio Südostschweiz, Sportbulletin, 21.10.2016


Als Lösung sähe Domenig, dass der HCD im Fall einer Finalqualifikation mit Trikots ohne Sölden-Werbung aufläuft. Dass dies nicht ohne Weiteres möglich ist, weiss auch der Präsident. «Falls keine Lösung gefunden würde, könnte es soweit kommen, dass wir Forfait geben müssten.»

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