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Wissenschafter zerpflücken die Bündner Olympiaidee

Nicht nachhaltig und nicht so wirtschaftlich attraktiv wie
behauptet: So sehen Wissenschafter das Olympiaprojekt.

Südostschweiz
11.11.12 - 08:00 Uhr

Chur. – Die vor zehn Tagen vorgestellte Studie über die wirtschaftlichen Auswirkungen olympischer Winterspiele auf Graubünden sei eine «lückenhafte Aufsummierung von wenig aussagekräftigen Wertschöpfungszahlen», sagt der Zürcher Ökonom Marco Salvi, Projektleiter bei der liberalen Denkfabrik Avenir Suisse.

Salvi zweifelt daran, dass sich die versprochenen finanziellen Gewinne für Graubünden und die Schweiz einstellen werden. Insbesondere rechnet er damit, dass es auf dem Arbeitsmarkt vor allem zu Verschiebungen von heutigen Arbeitskräften ins Olympiaumfeld, aber nicht zu einem Impuls kommt. Bei den Logiernächten erwartet Salvi ebenfalls nur Verschiebungen in die Olympiaregionen.

Binding-Preisträger sind skeptisch

Auch die beiden Südostschweizer Träger des renommierten Binding-Preises, Stefan Forster und Dominik Siegrist, sind skeptisch, was Olympia angeht.

Olympia lasse sich nicht nachhaltig durchführen, sagt Forster, Leiter der Fachstelle für Tourismus und nachhaltige Entwicklung in Wergenstein und Professor an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Zürich. Siegrist befürchtet ausserdem, dass die Gelder für Olympia bei der Entwicklung nachhaltiger Projekte fehlen werden. (obe)

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