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Ureinwohner besetzen Baustelle von Belo-Monte-Staudamm

Mit einer Baustellenbesetzung haben rund 600 Demonstranten im brasilianischen Amazonas-Gebiet gegen das geplante drittgrösste Wasserkraftwerk der Welt, Belo Monte, protestiert. An der Aktion im Bundesstaat Pará nahmen auch Indios und Fischer teil.

Südostschweiz
28.10.11 - 20:22 Uhr

São Paulo. – Sie blockierten zeitweise auch die «Transamazônica»- Überlandstrasse. «Die Besetzung wurde friedlich beendet», bestätigte ein Sprecher des mit der katholischen Kirche verbundenen Indianer-Missionsrates am Freitag der Nachrichtenagentur dpa in Brasília.

Eine Richterin hatte zuvor die Räumung des Geländes verfügt und mit Geldstrafen im Falle von Zuwiderhandlungen gedroht.

Mit der Aktion wollten die Demonstranten auch gegen eine Entscheidung des Gerichtshofes von Pará protestieren, ein Urteil über einen etwaigen Baustopp bis zum 9. November zu vertagen. Grundlage des Verfahrens ist eine Klage der Indios, die nach eigenen Angaben nicht ordnungsgemäss über das Projekt informiert wurden.

Belo Monte wäre mit einer Leistungskapazität von 11'233 Megawatt das drittgrösste Wasserkraftwerk der Welt, nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China und dem binationalen Itaipú-Werk an der Grenze Brasiliens zu Paraguay.

Die Regierung hält das Milliarden-Projekt am Xingu-Fluss rund 40 Kilometer von der Stadt Altamira für notwendig, um die Energieversorgung zu sichern. Kritiker fürchten, dass mehr als 30'000 Menschen umgesiedelt werden müssen. Mehr als 500 Quadratkilometer Fläche sollen überflutet werden. (sda)

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