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PC-21-Trainingsflugzeuge sollen leiser werden

Die Schweizer Luftwaffe ist dem unangenehmen Lärm ihrer Trainingsflugzeuge PC-21 auf der Spur. Mit neuen Propellern soll das Problem laut Luftwaffenchef Markus Gygax in absehbarer Zeit entschärft werden.

Südostschweiz
05.05.12 - 19:21 Uhr

Quarten SG. – Die Luftwaffe trainiert mit den Propellermaschinen PC-21 in drei speziellen Lufträumen, die teilweise über Tourismusgebieten liegen. Die Flugzeuge, mit denen Militärpiloten auf ihren Einsatz im Kampfjet F/A-18 vorbereitet werden, erzeugen einen zwar nicht übermässig lauten, dafür aber unangenehm hohen, surrenden Ton.

Dies führte zu Reklamationen aus Tourismuskreisen. Die drei Trainingsräume sind «Speer» (zwischen Glarus, der Grenze zu Liechtenstein, Urnäsch AR und Schänis SG), «Hohgant» (zwischen Thun, Susten, Buochs NW und Wolhusen LU) und «Chasseral» (zwischen dem Neuenburgersee und der französischen Grenze).

Wie Luftwaffenchef Markus Gygax am Samstag an der Hauptversammlung der Talgemeinschaft Sarganserland-Walensee in Quarten SG mitteilte, haben Forschungen, Messungen und Simulationen ergeben, dass die Spitzen der Propeller die grösste Lärmquelle sind. Deshalb sollen die Propeller des PC-21 neu lärmarm konstruiert werden.

Laut Gygax ist die Pilotenausbildung auf dem PC-21 nur halb so teuer wie mit einem Kampfflugzeug, und es entsteht auch nur halb so viel Lärm. Zudem können der Schadstoffausstoss um 90 Prozent und die Zahl der lauten Jetflüge um 2500 pro Jahr reduziert werden. In jedem der drei Lufträume finden jährlich rund 200 Trainingsflüge à 30 Minuten statt.

Auf Geheiss des Bundesverwaltungsgerichts muss das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) vertieft abklären, ob die Ausbildungsflüge im Gebiet «Speer» mit dem Natur- und Landschaftsschutz vereinbar sind. Das Gericht hat Ende März einer Beschwerde des WWF Recht gegeben.

Das Gericht hielt im Entscheid fest, dass die Flüge mehrere Objekte von nationaler Bedeutung (BLN-Objekte) tangieren, beispielsweise die Region Speer-Churfirsten-Alvier oder das Säntisgebiet. BLN-Objekte sind von Gesetzes wegen zu erhalten oder so gut wie möglich zu schützen. (sda)

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